Im ersten Heimspiel lassen sich die Stader Oberligafußballer den Sieg in der Schlussminute aus den Händen reißen.

Stade. "Wie kann man nur so dumm sein?", schimpfte Trainer Martin König von TuS Güldenstern laut. Da lag seine Mannschaft bis zur letzten Minute mit 1:0 in Führung und dann bringt Torwart Pascal Drusch den Ball mit einem Abwurf wieder ins Spiel, die Mannschaft versucht einen Konterangriff zu starten. Es folgt ein Ballverlust, das Spielgerät taucht unvermittelt wieder im Stader Strafraum auf und landet Sekunden später im Netz. Blau-Weiss Bornreihe gleicht durch Sebastian Stelljes zum 1:1 (0:0)-Endstand aus. Mit der ersten Torchance im zweiten Durchgang überhaupt. Wie vor einer Woche, als die Oberligamannschaft aus dem Kreis Osterholz beim 1:1 gegen den BSV Ölper ebenfalls eine Minute vor Schluss den Ausgleichstreffer erzielte.

Güldensterns Fußballer hätten also gewarnt sein müssen. "So kurz vor Schluss schlage ich den Ball doch einfach lang nach vorne", brachte es einer der rund 250 Zuschauer auf der Camper Höhe auf den Punkt. Zumal es sich Güldenstern in dieser Saison noch weniger als in den drei Oberligajahren zuvor leisten kann, Punkte zu verschenken, will man am Ende der Saison unter den ersten Acht landen und sich direkt für die zukünftig eingleisige Oberliga qualifizieren. Spätestens mit dem Schlusspfiff war den Stader Fußballern klar, was sie angerichtet hatten. Entweder sanken sie enttäuscht auf dem Rasen nieder oder sie schlichen mit gesenkten Köpfen vom Platz. Der zuvor ausgewechselte Maurizio Greco blieb noch lange alleine auf der Spielerbank sitzen, ehe er sich als letzter Spieler auf den Weg in die Kabine machte. Auch Trainer Martin König suchte die Einsamkeit, konnte seinen Ärger und seine Enttäuschung kaum verbergen. Die drei Gewinnpunkte waren doch schon so gut wie sicher eingefahren. Nachdem ein halbes Dutzend klarer Torchancen durch Christoffer Eggers, Jeremy Faruke, Greco und Steffen Vages in der ersten Halbzeit ungenutzt blieb, traf Hasan Ramazanoglu (47. Minute) zum erlösenden 1:0. Erneut Eggers und Salim Aichaoui hätten nachlegen können, agierten aber viel zu zögerlich vor dem Tor. "TuS Güldenstern fehlt ein Torjäger", sagte DFB-Stützpunktkoordinator Bernhard Augustin. Matthias Quadt fehlte wegen Schmerzen in den Adduktoren.

Bezeichnend ist aber au, dass die Trikotnummer zehn für den klassischen "Spielmacher" bei TuS Güldenstern in dieser Saison nicht vergeben ist. Ein Denker und Lenker fehlte den Stadern. Martin König fand aber auch positive Ansätze. "Die Mannschaft entwickelt sich stetig weiter. Das muss sich jetzt aber bald auch in den Ergebnissen zeigen".