Der Neuzugang vom SV Wilhelmshaven konnte zwar spielen, ging gegen den VSK Osterholz-Scharmbeck aber leer aus.

Drochtersen. Dass im ersten Pflichtspiel einer Saison häufig noch viel Sand im Getriebe steckt, ist eine Fußballweisheit, die Drochtersen/Assels Vereinschef Rigo Gooßen und die Trainer Lars Jagemann und Benjamin Durai nach dem 0:0 gegen den VSK Osterholz-Scharmbeck unabhängig voneinander bemühten, um den vor allem wegen der fehlenden Tore etwas enttäuschenden Oberliga-Auftakt vor gut 400 Zuschauern im Kehdinger Stadion zu erklären.

"Wir wollen mal zufrieden sei", fand sich dann aber Rigo Gooßen als Erster mit dem Ergebnis ab. Gegen den Topfavoriten der Liga, der vom früheren Nationalspieler Günter Hermann trainiert wird, war ein Sieg auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Im vergangenen Jahr hatten die Kehdinger gleich drei Niederlagen gegen den Ligakonkurrenten einstecken müssen. 3:5 hatte Drochtersen nach Elfmeterschießen im Spiel um den Niedersachsenpokal verloren, mit 0:5 die höchste Heimniederlage der vergangenen Saison kassiert und zum Saisonabschluss 1:2 gespielt. Man war also gewarnt. Doch während die Gäste ohne ihre Toptorjäger der vergangenen Saison, Patrick Bärje (17 Treffer) und Yasin Bilgin (15), auskommen mussten, die den Verein verlassen haben, konnte Drochtersen/Assels Cheftrainer Lars Jagemann sogar auf den vorher noch als verletzt geltenden Neuzugang Marcus Storey zurückgreifen, dessen Rückenprobleme sich glücklicherweise "nur" als eingeklemmter Nerv herausstellten, der kurzfristig erfolgreich behandelt werden konnte.

So konnte der vom SV Wilhelmshaven geholte Angreifer wirbeln, als wäre nichts gewesen. Storey war es auch, der die Kehdinger kurz vor der Pause bei der besten Chance des ersten Durchgangs hätte in Führung schießen können, doch Gästetorhüter Björn Müller lenkte den Ball so gerade eben noch am Tor vorbei. Bis zur Pause waren die Gäste die bessere Mannschaft, so dass Rigo Gooßen zur Pause befand: "Der Zwischenstand ist okay". Gästetorwart Müller war auch im zweiten Durchgang der Garant für das torlose Unentschieden, als er zwei klare Torchancen für die SV Drochtersen/Assel vereitelte. Zuerst parierte der Keeper gegen Daniel Gröne und entschärfte danach einen Schuss von Corvin Behrens jeweils aus kürzester Distanz. "So ein Ding muss doch mal reingehen", schimpfte Jagemann.

"Die mangelhafte Torausbeute war heute unser großes Manko", so Gooßen etwas distanzierter. Dass die Kehdinger im zweiten Durchgang besser spielten als der Gegner und zudem die besseren Chancen besaßen, war die dritte Aussage zum Spiel, die Rigo Gooßen und seine Trainer übereinstimmend trafen.

In Drochtersen gleicht das Terrain noch einer Baustelle, auf der es noch einiges zu tun gibt. Das gilt für die neue, für 500 Zuschauer im Bau befindlich Tribüne, ebenso wie für die Oberligaelf. Während die Tribüne bis zum Derby gegen TuS Heeslingen im September fertig gestellt sein soll, wird Trainer Lars Jagemann zusammen mit Benjamin Durai so lange nicht warten, dem mannschaftlichen Gefüge den noch erforderlichen Feinschliff zu verleihen. Dennoch, der Stich einer Wespe unterhalb des Auges tat Drochtersens Trainer Lars Jagemann sicherlich mehr weh, als das 0:0 zum Saisonauftakt.