21 Rennen stehen am Sonntag auf dem Programm. Eine Woche später lockt Drochtersen auf die Ferieninsel.

Stove/Drochtersen. Die Organisation ist abgeschlossen. der Plan zum Stover Rennen steht. Geschäftsführer Jörn Reimers vom Stover Rennverein und seine Helfer haben ihre Hausaufgaben erledigt. 10 000 Besucher werden am morgigen Sonntag zum 135. Trabrennen am Elbstrand erwartet. Insgesamt bekommen die Gäste der Traditionsveranstaltung 21 spannende Rennen zu sehen. Jörn Reimers und seine vielen Mitstreiter lassen sich auch nicht vom Regen der Vortage beirren. Die Stover Gastgeber sind Optimisten, vertrauen auf die Wetterprognose, die am Sonntag Sonne und blauen Himmel verspricht, damit das "Volksfest für die ganze Familie" steigen kann.

Das Hauptprogramm mit zehn Trabrennen für Profitraber beginnt um 12 Uhr am Stover Elbstrand. Schon eine Stunde vorher gibt es einige Vorläufe. Der Große Preis von Stove als Höhepunkt der Veranstaltung wird um 17.40 Uhr gestartet. Insgesamt sind 200 Pferde am Start. Neben den Trabrennen gibt es vier Ponywettkämpfe, zwei Ponyrennen mit Sulky, ein Kaltblut- und zusätzlich vier Galoppwettbewerbe.

Das Stover Rennen ist immer ein Erlebnis. Hautnah beim Pferderennen dabei zu sein ist für viele Besucher immer etwas Besonderes. Im Mittelpunkt steht natürlich bei den meisten Gästen das Wettfieber, das erste Rennen mit Toto beginnt um 12 Uhr. Weil auf der Stover Rennbahn die Pferde nur einmal im Jahr laufen, sind die Quoten häufig sensationell. Als Rekordquote brachte die Dreierwette sagenhafte Quote 55 706 Euro, und das bei einem Einsatz von zehn Euro. In den vergangenen Jahren gewannen die Zuschauer in Stove rund 150 000 Euro. In schöner Regelmäßigkeit wird seit vielen Jahren der Umsatzrekord der deutschen "Rennen auf dem Lande" aufgestellt. Während die Eltern sich ausgiebig mit ihren Pferdewetten beschäftigen, verzaubert Clown Fidi mit seinem Theater alle Kinder. Sportlich trifft sich in Stove die norddeutsche Traberelite. Dazu gehört auch Seriensieger und Vorjahresgewinner Manfred Walter aus Alveslohe. Der Profitraber ist immer für eine Wette gut. Den großen Preis von Stove errang er bereits sieben Mal. Henning Rathjen, Hans-Jörg Gröber, Bernd Schrödl und die Amazonen im Sulky, Antje Richter und Marisa Bock, die den Männern mehr und mehr Konkurrenz bei den Trabrennen machen.

Der Frühschoppen in ländlich zünftiger Art ist Tradition, bei Köm und Bier kann im Festzelt mit Insidern des Pferdesports über Gewinnchancen der Pferde gefachsimpelt werden.

Zu den ländlichen Turnieren gehört auch das Elbstrandrennen auf Krautsand, das am Sonntag, 2. August, zum 16. Mal ausgetragen wird. Sieben Trabrennen mit Spitzenfahrern, die mit Geldpreisen zwischen 1000 und 2400 Euro dotiert sind, zwei Mini-Traberrennen mit Kindern im Sulky und die Verleihung des Krautsander Sieger-Cups für die besten Teilnehmer stehen auf dem Programm. Neben Profisport und Wettvergnügen der Zuschauer gehören der traditionelle Hutwettbewerb der Damen und erstmals eine Oldtimer-Schau mit historischen Autos und Traktoren zum Angebot. Als einer der Ehrengäste wird Niedersachsens Justizminister Bernd Busemann erwartet.

Der Verein für Pferderennen am Krautsander Elbstrand will mit seinem neuen Vorstand versuchen, das Strandrennen für breite Gesellschaftsschichten attraktiver zu machen. "Besonders Familien mit Kindern sollen ihren Spaß haben", sagt Vereinsvorsitzender Dieter Baukloh (64), der nicht nur Besucher aus der näheren Region, sondern auch aus Hamburg und Schleswig-Holstein auf die Ferieninsel locken will. Maßgeblich unterstützt wird der Verein von der Gemeinde Drochtersen, zu der Krautsand mit seinen wenigen Hundert Bewohnern gehört. Für Bürgermeister Hans-Wilhelm Bösch (59), der zugleich Schirmherr des Rennens ist, gehört die Elbinsel mit ihren Großveranstaltungen zu den touristischen Glanzlichtern im Kehdinger Land.

Krautsand gehört zu den außergewöhnlichen Rennen. Für Traber und Besucher hat das maritime Strandgeläuf auf Krautsand seinen ganz besonderen Reiz. "Das ist einmalig in Deutschland", schwärmt Profitraber Manfred Walter aus Alveslohe, der zu den Stammgästen auf Krautsand gehört.

Viel Zeit haben die Organisatoren nicht. Innerhalb weniger Stunden muss die Veranstaltung abgewickelt sein, die Rennbahn ist von Ebbe und Flut abhängig. Bei auflaufenden Wasser wird das Geläuf schon wenige Minuten nach Ende überspült und nicht mehr zu sehen sein. Der Rennbeginn ist diesmal ungewöhnlich: Erst um 15 Uhr sind die ersten Trabrennen mit Toto geplant. Wenn das Hochwasser einigermaßen abgelaufen ist, werden die ersten Mini-Traber eine Stunde früher an den Start gehen.