uf höchster Ebene haben Rolf Meinecke und Corny Littmann das Freundschaftsspiel zwischen dem Zweitligisten FC St. Pauli und einer Tostedter Fußballauswahl vereinbart.

Welle. "Dass der FC St. Pauli hier in Welle spielt, haben wir persönlich abgemacht", sagte Rolf Meinecke, Interimspräsident des Schützenvereins von Kampen, der den Fußball- und Theaterchef vom Hamburger Kiez seit langem persönlich kennt. Wohl an die 15 Jahre ist es her, da kam der Landwirt Meinecke auf dem Schützenfest seiner Heimatgemeinde Kampen, wo auch Littmann zu Hause ist, mit dem Chef von Schmidts Tivoli ins Gespräch. Einen Tag später trat Littmann dem Schützenverein bei, danach auch der Freiwilligen Feuerwehr. Nach dem 6:0 (3:0)-Erfolg waren seine Profikicker, deren Präsident er seit 2002 ist, später bei ihm zu Hause eingeladen.

Für Rolf Meinecke begann der Tag der Auftritts der Profifußballer in Welle mit einem Schreck in der Morgenstunde. "Als ich zur Sportanlage kam, dachte ich im ersten Augenblick, eine Schweineherde wäre über den Platz hergefallen", sagte er. Zum Glück aber hatte nur der Platzwart morgens um sechs Uhr noch einmal den Rasten gemäht. Da das Grün noch nass vom Morgentau war, blieben verklebte Grasrückstände liegen, die dem früheren Fußballer des TV Welle das Blut in den Adern stocken ließen. Eine Stunde später sah der Rasen aber schon wieder besser aus als das Grün in Wimbledon. Die Kiezkicker ließen es zwar ruhig angehen, konnten aber dennoch bereits nach zehn Minuten durch Charles Takyi in Führung gehen. "Das war für mich der beste Spieler auf dem Platz. Wenn der aus 35 Metern abzieht, dann kommt da ein Geschoss auf dich zu", war Torhüter Philip Meyer von der Tostedt-Auswahl begeistert vom Spiel der Gäste. "Für mich war es eine besondere Ehre, einmal gegen die Profis von St. Pauli spielen zu dürfen", sagte der 22-jährige. So viele Schüsse habe er noch nie aufs Tor bekommen, er sei fix und fertig, sagte er, als die Trainer Kurt Roch und Uwe Völz die gesamte Mannschaft auswechselten, um möglichst vielen Spielern zu einem Einsatz zu verhelfen. Zuvor hatte Meyer sich ein Foul an St. Paulis Markus Trabandt geleistet, das zum 0:2 durch Florian Bruns per Strafstoß führte. Das 0:3 zur Pause erzielte Max Kruse. Im zweiten Durchgang demonstrierten St. Paulis Co-Trainer André Trulsen und der etatmäßige Torhüter Patrick Borger ihre Torjägerqualitäten, bevor Fabian Boll fünf Minuten vor Schluss zum 0:6 traf. Mit 1700 Zuschauern war das Interesse noch größer als vor vier Jahren, als St. Pauli in Welle 11:0 gewann. So waren die wenigen Tore der Kiezkicker auch das einzige, was einige Fans zu bemängeln hatten.