Als wahre Supersenioren erwiesen sich die Ü 50 Altherrenfußballer von Güldenstern Stade. Selbst die größten Optimisten hatten nicht damit gerechnet, dass sie auf ihre alten Tage noch einmal so einen Erfolg erzielen würden.

Harsefeld. - Die Altherrenkicker jenseits der 50 Jahre von der Camper Höhe sind inoffizieller Ü 50- Niedersachsenmeister, setzten sich in Harsefeld im Endspiel gegen Mitfavorit TSV Havelse mit 3:1 durch.

So riesig die Freude bei den Stadern, so groß die Enttäuschung beim TuS Harsefeld, Titelverteidiger und Ausrichter des 2. Niedersächsischen Ü 50-Masters. Ein Gegentreffer in vorletzter Minute im Halbfinale gegen Havelse versperrte den Weg ins Endspiel. Da war Platz drei nach Neunmeterschießen gegen den Hamburger Meister Komet Blankenese nur ein schwacher Trost.

"Wir hatten uns mehr ausgerechnet und insgeheim von der Titelverteidigung geträumt", räumte Rainer Störtenbecker ein, als sich sein Teamkollege Klaus Ehlers vor der Ausführung des Neunmeters seine Brille auf die Nase setzte und sicher zur

2:0-Führung verwandelte. Als Ehlers im Halbfinale gegen Havelse in letzter Sekunde nur den Torpfosten traf, musste er noch ohne Augengläser auskommen. Zu Beginn des Entscheidungsschießens hatte Harsefelds Torhüter Willi Gluth zwei Neunmeter gehalten.

Leicht hatten es die Stader nicht bis zum Gewinn der Trophäe, einer überdimensionalen Nachbildung des Niedersachsenpferds. Zunächst mussten sie sich in einer Fünfergruppe durchsetzen und bekamen es danach im Viertelfinale mit dem Bremer Meister TuRa Bremen zu tun. Im Halbfinale wurde Hamburgs Titelträger Komet Blankenese gestürzt. Und das mit nur sieben Mann, von denen sechs ständig auf dem Spielfeld sein mussten. Peter Höft schleppte sich zum Schluss humpelnd über den Rasen im Harsefelder Jahnstadion. Zweifacher Matchwinner für Güldenstern war Gerhard Eggers, der beide Treffer im Halbfinale zum 2:0 gegen Komet erzielte und im Endspiel zwei sehenswerte Tore zum 3:1 beisteuerte. Vor dem Finale wären die Stader auch mit Platz zwei zufrieden gewesen. "Wir haben mehr erreicht, als wir erwartet hatten", sagte Güldensterns Ex-Präsident Manfred Drechsel.

Güldensterns Supersenioren waren mit zwei Remis gestartet, konnten ihre spielerisch Überlegenheit anfangs nicht in Erfolge umsetzten. Am Ende blieben sie als einziges Team unter 19 teilnehmenden Mannschaften ungeschlagen. Nach dem Schlusspfiff des Endspiels mussten sie noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um überhaupt richtig jubeln zu können. Die Freude über den unerwarteten Erfolg stand ihnen allerdings überdeutlich ins Gesicht geschrieben. Allen voran Gerhard Eggers, der mit sieben Toren zugleich Torschützenkönig des Ü 50-Masters wurde.