Er kam, sah - und stieg nach zwölf Kilometern des 12. Helgoland-Marathons aus.

Buxtehude/Harburg - Bei der recht familiären Pressekonferenz noch als Überraschungsgast präsentiert, gehörte Peter Smolinski beim Lauf schneller als gewollt nur noch zu den Zuschauern. "Ich hatte dicke Beine und war überhaupt nicht locker", sagte er. Vor dem Düsenjäger in der zweiten Runde sei er ausgestiegen, was in seinem Fall einige Erklärungen bedarf. Der Buxtehuder war 2003 auf dem keinesfalls einfachen Kurs mit 2:37,30 Stunden den noch immer gültigen Streckenrekord gelaufen und zählte damit zum Favoritenkreis. Den Marathon auf Helgoland zu laufen heißt allerdings, vier Runden á 10,5 Kilometer bestreiten zu müssen, wobei kaum eine Ecke der nur einen Quadratkilometer kleinen Insel ausgelassen wird: Promenade, Mole, Klippenrandweg, Lange Anna und der "Düsenjäger". Jener 200 Meter lange und 40 Prozent steile Versorgungsweg vom Unter- ins Oberland. "Der Kopf war nicht frei", sagte Peter Smolinski. Warum also hätte er sich diesen Anstieg hinaufquälen sollen? Er verzichtete und trabte das kurze Stück zum Ziel zurück.

Auch die beiden erfahrenen Läuferinnen Silke Gielen und Monika Belau vom Harburger SC hatten so ihren Mühen, liefen aber die komplette Distanz von 42,195 Kilometern. Beide waren drei Runden zusammengelaufen, dann hatte sich Silke Gielen nach vorne abgesetzt. "Es ist etwas anderes als ein Ultralanglauf", sagte die 51-Jährige nach 3:41,22 Stunden, die sie unterwegs gewesen war. "Hier ist es sehr anstrengend, weil es bergig ist. Da kommt es schon darauf an, welches Tempo man angeht." Ähnlich sah es ihre 54 Jahre alte Teamgefährtin, die 3:46,57 Stunden benötigte. Ihre Erfahrungen am "Düsenjäger" lautete denn auch: "Schnelles Gehen ist da besser als langsames Laufen." Trotz der vielen kleinen Schikanen wie einigen Treppenstufen und dem kaum weniger anspruchsvollen Weg hinab zum Hafen ist der Lauf in Norddeutschland sehr beliebt. Und so stellte Silke Gielen trotz der Strapazen fest: "Es ist eine wunderschöne Strecke, herrlich, ich konnte es genießen." Auch Monika Belau zeigte sich angetan: "Der Blick auf die Lange Anna ist schön, ein ganz tolles Flair." (ti)