Nach dem Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Landesliga feierte auch das Team von Trainer Uwe Inderthal einen wichtigen Sieg gegen den Abstieg.

Beckdorf

Vielleicht war es ja die gute Nachricht, dass die zweite Herrenmannschaft vom SV Beckdorf gerade als Dritter der Kreisoberliga den Aufstieg in die Landesliga geschafft hatte, die Beckdorfs Oberligahandballer in eigener Halle gegen den TV Jahn Duderstadt so beflügelte. Wie sonst ist es zu erklären, dass am Ende mit 39:29 (21:17) ein so klarer Erfolg heraus sprang?

Die Voraussetzungen für einen Sieg in eigener Halle waren nämlich alles andere als gut. Mitabstiegskandidat SG Eintracht Glinde hatte mit 32:25 gegen die HG 85 Köthen vorgelegt, der SV Beckdorf war dadurch auf den möglichen Abstiegsplatz 12 zurückgefallen. "Da gehst du aber mit einer ganz anderen Einstellung ins Spiel", hatte für Rückraumspieler Paul Gummert die neu aufgekeimte Abstiegsangst allerdings eher motivierende denn hemmende Wirkung. Und wie es schien, nicht für ihn. Was eine weitere Erklärung für ein Klassespiel des SV Beckdorf wäre. Gummert, der mehrere Male von seinen Gegenspielern hart genommen wurde und zweimal sogar behandelt werden musste, sprach nach Spielschluss "von der bisher besten Leistung des SV Beckdorf". Auch Trainer Uwe Inderthal war begeistert. "Wir hatten nur 18 Fehlwürfe", untermauerte er seine positive Einschätzung mit einem Blick in die Statistik. Die sagte auch aus, dass Torhüter Thorsten Detjen im ersten Durchgang zehn und nach der Pause, als Beckdorfs Abwehr stark verbessert spielte, sechs Bälle abwehrte. Stefan Völkers erzielte elf Treffer (darunter zwei Siebenmeter), Gummert traf zehnmal und Michael Krupski brachte es als Linksaußen auf sieben Zähler. Krupski erhielt nach Spielschluss zudem ein Sonderlob vom Trainer. "Der hat saustark gespielt", sagte Inderthal, der sich zum Schluss den Luxus leistete, Stefan Völkers in den letzten zehn Minuten zu schonen, ebenso wie die Außenangreifer Sven Jonas (vier Treffer) und Krupski. Stattdessen bekamen Sascha Steinhoff und Bertjan ten Voorde Spielanteile. Klaus Meinke, am Ende in der Rolle von Stefan Völkers, erzielte zwar nur drei Treffer, vermochte aber ebenso zu überzeugen wie die übrigen Beckdorfer Handballer. Die Rolle des Ersatztorhüters bekam Nico Kientopf zugewiesen. Der Torhüter der Zweiten Herren durfte bei seinem ersten Einsatz in der Regionalligamannschaft zweimal bei Siebenmetern für die Gäste in den Kasten, parierte einen Strafwurf und riss beim Schlusspfiff genauso euphorisch die Arme in die Höhe wie seine Mannschaftskameraden.

Dass dieser Erfolg zugleich den Klassenerhalt bedeute, wollte Trainer Uwe Inderthal nicht bestätigen. Er rechnet nach wie vor mit fünf Absteigern. Zwar habe sich seine Mannschaft auf Tabellenplatz zehn verbessert und zwei Spieltage vor Schluss den Abstand zur Abstiegszone auf zwei Zähler ausgebaut, gewonnen sei der Abstiegskampf deshalb aber noch nicht, so Inderthal. Eine gute Ausgangsbasis für das Unternehmen Klassenerhalt sei aber geschaffen und genügend Brisanz für das Nachbarschaftsderby am Sonnabend gegen den VfL Fredenbeck sei immer noch vorhanden.