Wie gut, dass Fußballtrainer Martin König von der TuS Güldenstern Stade vor dem Schlüsselspiel gegen den TuS Celle FC intensiv Freistöße üben ließ.

- So hatte Güldensterns Angreifer Maurizio Greco gute zwei Minute vor dem Ende der Begegnung vor gut 300 Zuschauern auf der Camper Höhe noch das richtige Gefühl im Fuß, als er aus 20 Metern Torentfernung den ruhenden Ball zum viel bejubelten 1:0 (0:0)-Sieg verwandelte. Grecos Treffer kurz vor Schluss war die Erlösung pur unter den Fans und den Stader Fußballern, die jetzt wieder daran glauben dürfen, dass sie den Abstieg aus der Oberliga abwenden können.

"Nur ein Sieg zählt", hatte König vor Spielbeginn gefordert und Greco erst einmal auf der Auswechselbank schmoren lassen. 76 Minuten lang hockte er dort, war sauer über seine Nichtberücksichtigung. Nach seiner Einwechslung brauchte er aber nicht lange, um seinen Frust in positive Energie umzuwandeln. Zwölf Minuten später schlug der Ball im gegnerischen Tor ein. Es war Grecos vierter Saisontreffer und vielleicht sein wichtigstes Tor in der laufenden Saison, denn jetzt kann sich TuS Güldenstern mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den BSV Ölper 2000 am 1. Mai vor eigenem Publikum aus eigener Kraft aus der Abstiegszone herausschießen. Vielleicht trifft dann ja auch TuS Güldensterns agilste Angreifer, Matthias Quadt, mal wieder, dem es zwar nicht an Dynamik, dafür umso mehr an Torjägerqualitäten fehlte. Quadt hatte die besten Torchancen, verstolperte diese aber jeweils im letzten Augenblick. Dass Trainer Martin König nach Spielschluss trotz des späten Treffers nicht von einem glücklichen, sondern einem verdienten Sieg sprach, war verständlich. Seine Mannschaft hatte über die gesamte Spieldauer die besseren Torchancen und konnte auf eigener Anlage immer wieder schnelle Konterangriffe vortragen. Matthias Bassen und Mario Radtke als Innenverteidiger schalteten Celles Torjäger Manuel Brunne (28 Treffer) aus, der wirkungslos blieb.

Präsenz zeigte auf der Camper Höhe die Polizei, die mit 15 Beamten und zwei Polizeihunden für Ordnung sorgte. Die gut dreißig Personen starke als gewaltbereit geltende Celler Anhängerschaft wurde vom Stader Fanblock ferngehalten, von zahlreichen Ordnern in Schach gehalten und auch nach Spielschluss nicht auf die Tribünenseite der Sportanlage gelassen, so dass es rund um das "Risikospiel" letztlich friedlich blieb. (gb)