Hannes Schulz von der SV Drochtersen/Assel besiegelt in der Nachspielzeit mit seinem Tor die Stader Niederlage.

Thomas Trabant war die Enttäuschung deutlich anzumerken. "Das Ding hat gesessen", sagte der Fußball-Präsident von Güldenstern Stade nach der 0:1-Niederlage seiner Oberliga-Fußballer im Stader Kreisderby gegen die SV Drochtersen/Assel. Für die Gastgeber aus der Kreisstadt brach Sekunden vor dem Schlusspfiff eine Welt zusammen: Hannes Schulz, ein ehemaliger Güldenstern-Kicker, besiegelte mit seinem Tor in der Nachspielzeit das Schicksal seiner ehemaligen Mitspieler. Nach maßgerechter Flanke von Corvin Behrens sprang der kurz zuvor eingewechselte Schulz höher als die Stader Abwehrspieler und köpfte den Ball unhaltbar zum Tor des Tages ein.

Bei seinem Team löste Hannes Schulz eine wahre Begeisterungswelle aus, die Kehdinger Kicker tanzten vor 800 Besuchern auf der Camper Höhe und feierten den ersten Sieg im Jahre 2009, nachdem es zuvor fünf Unentschieden und drei Niederlagen gegeben hatte. Die Güldenstern-Mannschaft stand vor der Fan-Tribüne mit hängenden Köpfen und konnte das Unbegreifliche kaum fassen. Ein Gegentor in der Nachspielzeit - "das ist ganz bitter", sagte Trainer Martin König. Jetzt wird es für Güldenstern äußerst schwierig, den Klassenerhalt noch zu realisieren. Schon am Sonntag kommt mit dem Goslaer SC/Sudmerberg der souveräne Spitzenreiter der Oberliga auf die Camper Höhe. "Wir haben noch sechs Heimspiele", sagte Trainer Martin König, rechnerisch sei alles noch möglich.

Wer das Kreisderby allerdings gesehen hat, weiß, warum beide Teams derzeit das Oberligaformat vermissen lassen. Güldenstern Stade ist viel zu harmlos im Angriff. "Wer soll die Tore schießen?" fragten sich viele der 800 Zuschauer. Mit einer hohen Erwartungshaltung waren die Fans auf die Camper Höhe gekommen, wurden von beiden Teams allerdings enttäuscht. Die Stader Gastgeber hatten in 90 Minuten gerade einmal eine einzige echte Torchance, die Kristof Heitmann in der 75. Minute verstolperte. Aber auch das Team aus Drochtersen offenbarte Offensivprobleme, stand dafür sicher in der Abwehr. In der ersten Hälfte sorgte lediglich ein Kopfball von Alexander Martens für Aufsehen, den Pascal Drusch prächtig parierte. Die SV Drochtersen/Assel muss schon am heutigen Freitag beim TuS Celle FC antreten (20 Uhr).

Die Abschiedstournee des VfL Maschen beginnt mit einem Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr gegen Eintracht Braunschweig II. Zwar gibt es bei neun Punkten Rückstand und acht Spielen noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt, doch daran glaubt kaum jemand.