Buxtehudes Kampfansage an den Thüringer HC nach der 29:34-Hinspielniederlage im ersten Play-off-Finale

Buxtehude. Das Spiel war kaum abgepfiffen, da versammelte Trainer Dirk Leun seine Handballerinnen vom Buxtehuder SV an der Auswechselbank. Im Kreis stand das Team dicht zusammen, der Coach schwor seine Mannschaft auf das Rückspiel ein. Und auch in der Pressekonferenz wiederholte Dirk Leun seine Kampfansage an den Thüringer HC. "Es ist noch nicht vorbei", sagte er nach der 29:34-Niederlage im ersten Play-off-Finale um die deutsche Meisterschaft. Auch wenn die Chancen auf den ersten Titelgewinn der Buxtehuder Bundesliga-Frauen äußerst gering sind und ein Fünf-Tore-Rückstand wettgemacht werden muss, hat sich das BSV-Team noch lange nicht aufgegeben.

Über lange Zeit boten die Buxtehuder Frauen in der mit 1600 Zuschauern ausverkauften Halle Nord dem Favoriten aus Bad Langensalza die Stirn, spielten auf Augenhöhe mit dem Thüringer HC. Nach 30 Minuten gingen die Mannschaften mit einem 14:14 unentschieden. Trainer Herbert Müller sprach von einem sehr intensiv geführtem Handballspiel von beiden Seiten und war sichtlich froh, dass seine Mannschaft am Ende den längeren Atem hatte.

Die Entscheidung fiel erst, als der Buxtehuder zehn Minuten in der Abwehr zu passiv war und der Thüringer HC zu "leichten Toren" aus dem Rückraum kam. "Da hat der Thüringer HC seine Klasse gezeigt", sagte Dirk Leun.

Das Team aus Bad Langensalza steckte auch die rote Karte gegen Spielmacherin Kerstin Wohlbold weg, die nach drei Zeitstrafen auf die Tribüne verbannt wurde. Auffälligste Spielerinnen waren die rechte Rückraumspielerin Katrin Engel mit elf Treffern (fünf Siebenmeter) und Idalina Borges-Mesquita mit acht Toren von der Linksaußenposition. Aber auch Nadja Nadgornaja (sechs Treffer) im linken Rückraum konnte sich in der zweiten Hälfte immer wieder durchsetzen.

Beim Buxtehuder SV holte sich Nationalspielerin Stefanie Melbeck den Blumenstrauß zur Spielerin des Tages. Die Linkshänderin erzielte elf Treffer, verwarf einen von acht Strafwürfen. "Wir waren nicht aggressiv genug", sagte die Nationalspielerin. Der Thüringer HC bestrafte jeden Fehler des gastgebenden BSV. Und das ist der Unterschied zum Topfavoriten der Meisterschaft, der über einen breiteren Kader verfügt und die größere Erfahrung mit sich bringt.

Der Sieg des Thüringer HC ist verdient und geht in Ordnung. Das mussten auch die 1600 Zuschauer anerkennen, die trotz der Niederlage 60 Minuten lang hinter ihrer Mannschaft standen und das BSV-Team nach vorne peitschten. Trainer Dirk Leun verneigte sich am Ende vor dem tollen Publikum und sprach von Gänsehautstimmung. Der Buxtehuder SV konnte im ersten Finale nicht an die Leistung anknüpfen, mit der sich das Team im Viertel- und Halbfinale den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte erarbeitet hatte. Der BSV kam nicht an sein Limit heran. Und eine Stefanie Melbeck reicht nicht aus, um den Thüringer HC in die Knie zu zwingen.

Dennoch: Das Rückspiel muss erst einmal gespielt werden. Und aufgeben werden sich die Handballerinnen des Buxtehuder SV nicht. Sie werden alles versuchen, um am kommenden Sonnabend, 14. Mai, um 15 Uhr in Bad Langensalza für ein erneutes Handball-Wunder zu sorgen.

Die Tore: Stefanie Melbeck (11/7), Lone Fischer (5), Jessica Oldenburg, Josephine Techert (je 3), Isabell Klein, Diane Lamein, Randy Bülau (je 2), Jana Stapelfeldt (1)