Der letzte Spieltag in der Fußball-Oberliga Niedersachsen hat es in sich, Ahlerstedt und Güldenstern Stade bangen um den Klassenerhalt

Stade. Trotz entschiedener Meisterschaft verspricht der letzte Spieltag in der Fußball-Oberliga am Sonnabend (17 Uhr) Spannung pur. Höhepunkt ist das Fernduell des SV Ahlerstedt/Ottendorf mit der TuS Güldenstern Stade um den Relegationsplatz 10. Ahlerstedt geht zwar mit einem Punkt mehr und dem besseren Torverhältnis auf die Zielgerade, hat aber beim Zweiten TuS Heeslingen die schwerere Aufgabe zu bewältigen. Güldenstern tritt beim FC Hansa Lüneburg im Wilschenbruch an.

Obwohl sich die Lüneburger Löwen bereits direkt für die eingleisige Oberliga qualifiziert haben, will sich der scheidende Trainer Ralf Sievers nicht mit einer Niederlage verabschieden: "Wir wollen gegen einen hochmotivierten Gegner unsere bestmögliche Leistung abrufen." Sievers bedauert, zum Abschluss nicht alle Spieler einsetzen zu können: "Verdient hätten sie es." Noch bevor sich sein Nachfolger Harry Pleß gestern Abend den Spielern vorstellte, haben sich Torjäger Benjamin Tillack und Lukas Hertting zum Liga-Konkurrenten SV Drochtersen/Assel verabschiedet. Sie folgen Hansas Ex-Kapitän Raphael Staffeldt, der seit einem Jahr dort spielt. Neuer Co-Trainer beim FC Hansa wird Gerd Bruns, seines Zeichens Ex-Coach des Bezirksoberligisten MTV Treubund Lüneburg.

Während Hansa trotz des erneuten Aderlasses für die neue Saison planen kann, wissen die Verantwortlichen von Güldenstern und SV Ahlerstedt/Ottendorf noch nicht, in welcher Liga sie im Sommer starten. Güldensterns Co-Trainer Dennis Drechsel war gestern dabei, einen "Schlachtplan" für das Gastspiel bei Hansa auszuhecken: "Ein frühes Tor wäre natürlich optimal, dann könnten wir unsere alte Spielweise beibehalten." Und die ist bekanntlich defensiv und behagt keiner Heimmannschaft. Wo die Tore auch fallen, "die Jungs werden sich zerreißen, um ihre Chance zu wahren", verspricht Drechsel, der noch einen Joker in der Tasche hat: Den laufenden Protest gegen die Wertung der 2:4-Heimschlagge gegen BSV Ölper, der in dieser Partie einen Spieler unberechtigt eingesetzt haben soll.

"Güldenstern versucht es mit allen Mitteln: Wenn es sportlich nicht reicht, dann eben am grünen Tisch", lautet der süffisante Kommentar von Hartmut Mattfeldt. Der Trainer des direkten Kontrahenten Ahlerstedt konstatiert aber, dass das Vorgehen der Stader "legitim" sei. Größere Sorgen bereitet Mattfeldt der "starke Gegner" Heeslingen. In einschlägigen Internetforen wird dagegen kolportiert, dass Heeslingen Ahlerstedt gewinnen lassen könnte, weil beide Vereine im nächsten Jahr eine Jugendspielgemeinschaft bilden werden.

Spricht man Lars Jagemann, Coach des SV Drochtersen/Assel, darauf an, welches Derby er in der nächsten Saison präferiert, ist die Antwort eindeutig: "Ich würde es Ahlerstedt gönnen, weil die sich mit uns immer einen offenen Schlagabtausch liefern und sich nicht nur hinten reinstellen. Das wäre auch für die Zuschauer attraktiver." Drochtersen will es am letzten Spieltag im Spitzenspiel gegen den TSV Ottersberg noch einmal richtig krachen lassen - zuerst auf dem Spielfeld, dann auf dem Konzert mit HSV-Fan und Barmbecker Rocker Lotto King Karl.