Die zweite Mannschaft des VfL Fredenbeck will in der Oberliga Nordsee bleiben

Fredenbeck. Malte Isler zückte die Grüne Karte, nahm eine Auszeit und versuchte alles, seine Handballer wachzurütteln. Nach 36 Minuten in der Oberliga-Begegnung gegen den TV Bissendorf-Holte lag der Gastgeber vom VfL Fredenbeck II in der Geestlandhalle mit 12:18 zurück.

"Da lief bei uns gar nichts mehr", ärgerte sich der Trainer der zweiten Mannschaft. Und dabei hätte seine Spieler von Anfang an hellwach sein müssen. Denn die Fredenbecker kämpfen um den Klassenerhalt in der Oberliga Nordsee.

"Ein Abstieg wäre fatal", sagte Trainer Malte Isler. Die zweite Mannschaft ist der Unterbau für die Regionalligamannschaft, die die Saison gerade erst mit der Vizemeisterschaft abgeschlossen hat. Die Rückkehr in die Verbandsliga wäre für junge Talente aus dem Regionalliga-Team nicht gerade förderlich. Um Spielpraxis zu sammeln, sollte der Unterbau schon in der Oberliga aktiv sein.

"Wir müssen noch eine Woche warten", sagte Malte Isler. Am kommenden Sonnabend entscheidet sich für den VfL Fredenbeck II die Abstiegsfrage. Das Team muss zum Tabellenletzten TvdH Oldenburg. "Das ist aber kein Selbstgänger", warnt Trainer Isler seine Mannschaft.

Die "Gardinenpredigt" vom Trainer in der Auszeit sollte ihre Wirkung nicht verfehlen. Die Fredenbecker zeigten endlich Biss und Kampfgeist, wehrten sich und holten den Rückstand gegen den TV Bissendorf auf. Drei Minuten vor Schluss führten die Fredenbecker mit 28:25 - doch auch dieser Vorsprung reichte nicht aus.

Bissendorf kämpfte sich zurück und schaffte kurz vor dem Abpfiff das 28:28. Als Torhüter Benjamin Gehlken einen Ball abwehrt, startet Rückraumspieler Vito Clemens zum letzten Angriff und wird gefoult - Siebenmeter. Thorben Dittmer schnappt sich den Ball und verwandelt sieben Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 29:28. Der Rechtsaußen war mit elf Treffern (davon sechs verwandelten Siebenmetern) bester Fredenbecker Angreifer.

Der Jubel nach diesem wichtigen Sieg im vorletzten Saisonspiel fiel allerdings ein wenig verhalten aus. Denn noch ist nichts entschieden. Die Fredenbecker müssen bis zum letzten Spieltag warten. Mit Varel, Jever und Fredenbeck zittern drei Teams um den Klassenerhalt.

Der VfL Horneburg konnte dem Nachbarn aus Fredenbeck nicht helfen. Überraschend verlor die Mannschaft von Interimstrainer Christoph Hagedorn beim MTV Jever deutlich mit 26:35. "Nach 40 Minuten lief nichts mehr bei uns zusammen", sagte ein verärgerter Teammanager Olaf Matthies.

Dabei stand es in der Halbzeit 17:17 unentschieden. Der MTV Jever zeigte den Horneburgern im letzten Drittel die Grenzen auf. Man merkte dem Team an, dass es um den Klassenerhalt fightet. Beim VfL Horneburg scheint dagegen die Luft raus zu sein. Das Team will sich zum Saisonende freiwillig aus der Oberliga verabschieden und nur noch in unteren Klassen spielen.

Das Gros der Spieler aus dem einstigen Regionalligateam hat auch schon andere Vereine und verlässt Horneburg. "Der MTV Jever hat verdient gewonnen", sagte Olaf Matthies, der bei seiner Mannschaft das gewohnte Tempo und den Drang nach vorne vermisste. Timo Meyn, sonst einer der besten Torschützen, traf nur einmal.

Zum Saisonschluss wollen die Horneburger mit einem Sieg gegen die HSG Varel II den sechsten Tabellenplatz behaupten. Und könnten dadurch dem VfL Fredenbeck II doch noch Schützenhilfe leisten.

Beste Torschützen waren Morten Christensen (7/3) und Ole Winter (5).