Schultüten gab es schon vor 150 Jahren. Es hieß, sie würden am Zuckertütenbaum wachsen. Wenn sie reif waren, wurde eingeschult.

Die Einschulung ist etwas ganz Besonderes. Sicherlich erinnert ihr euch noch an die Aufregung vor der ersten Stunde, an die neuen Mitschüler, an die neuen Lehrer. Und natürlich an die Schultüte. Ihr habt sie am Morgen bekommen. Sicherlich waren Süßigkeiten drin. Oder ein kleines Spielzeug. Oder beides. Toll! Aber woher kommt diese Tradition eigentlich?

Sie entstand vor ungefähr 150 Jahren im Osten Deutschlands, genauer gesagt in den heutigen Bundesländern Thüringen und Sachsen. Damals wurde den Kindern erzählt, dass Zwerge einen sogenannten Zuckertütenbaum im Garten der Schule pflanzen. An ihm sollten keine Früchte wachsen, sondern bunte, gefüllte Schultüten. Wenn sie reif waren, wurde es Zeit für die Einschulung. Die Zuckertüten wurden geerntet und vor der Schule an die Kinder verteilt.

Am Anfang war dieser Brauch nur in sehr großen Städten bekannt, und erst viele Jahre später bekamen auch die Kinder auf dem Land eine Schultüte geschenkt. Sie sollte ein Trost für die Erstklässler sein, bevor der strenge Schulalltag anfing.

Heutzutage geben sich Eltern große Mühe, eine möglichst schöne Schultüte für ihre Kinder zu basteln, da sie das Symbol für den Anfang eines neuen Lebens ist: des Schullebens. Es gibt diese Tradition übrigens nur in Deutschland. In anderen Ländern beginnt die Schule ohne Schultüte.