Der Kulturkreis Himmelpforten lädt zum Jazzfrühschoppen und einer Ausstellung in die Villa von Issendorf. Am Sonntag geht's um 11 Uhr los.

Himmelpforten. Wenn eine Veranstaltung bereits seit 20 Jahren existiert, dann kann man sie ohne schlechtes Gewissen als sehr erfolgreich bezeichnen. Auf den Jazzfrühschoppen des Kulturkreises Himmelpforten trifft genau das zu. Zum mittlerweile 20. Mal heißt der Kulturkreis Jazz-Fans am Sonntag um 11 Uhr in der Villa von Issendorf in der Poststraße 2 in Himmelpforten willkommen. Zusätzlich zum morgendliche Konzert der Band Hedgehog Stompers ist eine Ausstellung von zwei Künstlern aus dem Landkreis Stade zu sehen.

"Was den Jazzfrühschoppen so besonders macht, ist die familiäre Atmosphäre", sagt Susan Allers. Die 60-Jährige ist bereits seit der Gründung im Jahr 1990 Mitglied des Kulturkreises Himmelpforten. Allers war damals für die Gemeindebücherei zuständig und wurde, genau wie einige andere Kulturinteressierte Bürger, von der Gemeinde angesprochen, ob sie sich nicht um die kulturelle Landschaft in Himmelpfoten kümmern wolle. "Damals haben wir ganz klein angefangen und zunächst befreundete Musiker eingeladen", erinnert sie sich. "Über die Jahre hat sich das dann immer mehr gesteigert."

Gründungsmitglieder gingen, neue Mitglieder kamen hinzu. Mittlerweile besteht der Kulturkreis Himmelpforten, der kein eingetragener Verein ist, sondern sein Budget von der Gemeinde bezieht, neben Susan Allers aus Marion Nägler, Brigitte Saager, Ute Kück und Greta Kutzer. Rund eine Veranstaltung pro Monat organisieren die Frauen in der von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Villa von Issendorf. "In den letzten Jahren waren wir etwas weniger aktiv", so Allers, "aber jetzt sind wir alle fünf wieder voller Pläne."

Übrigens machen die Frauen all das ehrenamtlich. "Zum Glück haben wir im Dorf viele helfende Hände", so Allers, "die uns beim Aufbau unterstützen. Und unsere Männer werden immer ordentlich mit eingespannt. Ohne die würde so manches nicht funktionieren." Mit geballter Kraft werden kleine Konzerte, Lesungen, zum Teil auch speziell für Kinder, Ausstellungen und Dia-Vorträge organisiert. "Dazu machen wir in der Villa jedes Jahr, kurz bevor das berühmte Christkindpostfach dort Ende November einzieht, einen sehr schönen Weichnachtsmarkt", so Allers.

Das Jazz-Frühschoppen allerdings ist über die vielen Jahre zum echten Klassiker avanciert. Rund 250 Gäste kommen jedes Jahr. Seit einigen Jahren lädt der Kulturkreis Himmelpforten dafür immer wieder die Hedgehog Stompers ein. Schließlich gehört die seit über 30 Jahren aktive Buxtehuder Gruppe zu den beliebtesten Jazz-Bands der Region. Traditionellen New Orleans mischen sie mit Dixieland-Evergreens sowie Eigenkompositionen. "Die haben raus, wie man mit dem Publikum umgeht", so Allers, "und locken auch Leute aus Buxtehude oder sogar Hamburg." Gespielt wird im hübschen, alten Garten der Villa, der auch Dank der großen Bäumen so gemütlich ist. Tische und Bänke laden zum Verweilen ein, es gibt Bier und Wein sowie Wurst vom Grill. Außerdem ist in der Villa parallel eine Ausstellung mit dem Titel "Blickwinkel" zu sehen, die schon am Sonnabend um 17 Uhr eröffnet wird. Gezeigt werden Arbeiten von zwei Künstlern aus dem Landkreis. Regionale Künstler sind beim Kulturkreis Himmelpforten nämlich besonders willkommen.

Deswegen rief Hans-Werner Honigbaum eines Tages bei Susan Allers an, um zu fragen, ob er seine Fotografien in der Villa ausstellen könne. Der gebürtige Hamburger, der bis 2008 als Bankkaufmann arbeitete, zog 2010 nach Großenwörden und ist nach einer Umschulung mittlerweile als freiberuflicher Fotograf tätig. Seine Motive findet er hauptsächlich an den Küsten Norddeutschlands, lässt sich von der Natur, Tieren und Landschaften inspirieren. Seine Fotografien bearbeitet er anschließend mit verschiedenen Filtern, die den Bildern faszinierende Effekte verleihen.

Da Honigbaum in der Villa gerne gemeinsam mit einem anderen Künstler ausstellen wollte, stellte Allers ihm den aus Himmelpforten stammenden Holzbildhauer Eckhard Mainz vor. Mainz hat vor knapp drei Jahren schon mal in Himmelpforten ausgestellt. "Seine Holzskulpturen kamen damals unheimlich gut an", erinnert sich Allers. "Die beiden verstanden sich auf Anhieb gut und beschlossen, die Ausstellung zusammen zu machen."

Neben den Fotografien von Honigbaum gibt es also zahlreiche, sehr unterschiedliche Holzskulpturen von Eckhard Mainz zu sehen. Seit 20 Jahren präsentiert er seine Unikate in wechselnden Ausstellungen. "Die beiden ergänzen sich wirklich sehr gut", so Allers, die sich sowohl auf die Ausstellung, als auch auf das Jazz-Frühschoppen schon sehr freut. "Der Spaß ist bei uns wirklich der Hauptantrieb", so Allers. "Und ich denke, das spüren die Besucher, wenn sie zu uns kommen."