Hanseaten sind Menschen, die aus den Hansestädten wie Hamburg, Bremen und Lübeck stammen. Aber wie ist der Begriff eigentlich zustande gekommen?

Als Hanseaten bezeichnet man heutzutage einen Bewohner der drei Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck. Ein typischer Vertreter ist beispielsweise der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt: blaues Sakko, zurückhaltendes Auftreten und eine spitze Zunge.

Ursprünglich stammt der Begriff Hanseatentum aber aus dem 18. Jahrhundert. Nach dem Zusammenbruch der Hanse um 1650 gründeten die Freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck die "Hanseatische Gemeinschaft", einen Handelsbund nach dem Vorbild der Hanse. Im 19. Jahrhundert bekamen die Städte ihren Beinamen Hansestadt. "Hanseatisch" ist also nur etwas, das nach 1650 passiert ist; vorher war es "hansisch".

Die Hanseaten früherer Zeit waren Kaufleute und Mitglieder der Oberschicht. Sie zeichneten sich nicht nur durch ihr Vermögen, sondern auch durch Weltläufigkeit, Verlässlichkeit, zurückhaltendes Wesen und eine gewisse Dünkelhaftigkeit aus. Sie waren stolz auf ihren Stand und zeigten dies auch - über Nicht-Hanseaten rümpften sie die Nase. Als vermögende Kaufleute, von deren Handel die drei Hansestädte lebten, hatten die Hanseaten auch politisch das Sagen. Erst im Jahr 1918, als das Deutsche Kaiserreich unterging, wurde auch in Hamburg, Lübeck und Bremen das allgemeine und gleiche Wahlrecht eingeführt.