Fotos aus der Region. Proteste, Politik, Planungen, Platzregen und Pferdesport haben die vergangenen zwölf Monate geprägt

Das Frühjahr fing so gut an. Schönes Wetter im April und auch der Mai und die erste Juni-Hälfte entschädigten noch für die eisigen Temperaturen zum Jahresbeginn.

Doch mit Beginn des Sommermonats Juli war es mit dem Sonnenwetter vorbei. Was sich um den Siebenschläfertag herum ankündigte, hielt sich in den folgenden sieben Wochen und weit darüber hinaus und bestätigte die alte Bauernregel eindrucksvoll. Der Himmel blieb voller Wolken, es regnete und stürmte. Der mieseste Sommer seit Aufzeichnung der Wetterdaten zog über Norddeutschland hinweg. Bis Ende September hielt sich das graue Einerlei.

Die Erdbeerernte lief noch gut, doch die Kirschenernte war schon schlecht und noch trauriger sah es beim Getreide aus. Die Bauern waren an den wenigen trockenen Tagen hektisch unterwegs und ernteten auch die Nächte durch, um möglichst viel Getreide sicher in die Scheunen zu bringen.

Vor allem die Altländer Obstbauern wehren sich noch immer heftig gegen die von Hamburg herbeigesehnte Vertiefung der Elbe. Sie fürchten um ihre Existenz, wenn das Wasser für ihre Obstkulturen zunehmend salziger würde. Die Europäische Union sieht diese Gefahr nicht und gab im November grünes Licht für das Verkehrsprojekt, das rund 400 Millionen Euro kosten soll. Die Zustimmung des Landes Niedersachsen steht noch aus.

Am 28. November stehen die Castoren endlich im Zwischenlager Gorleben. Doch zuvor hat der 13. Transport mit hochradioaktivem Müll in den Ort im Kreis Lüchow-Dannenberg alle Rekorde gebrochen.

125 Stunden war er unterwegs, so lange wie kein Transport vor ihm. 20 415 Polizisten schützten die Castoren auf ihrem Weg und mit rund 33,5 Millionen Euro war er auch so teuer wie bislang kein anderer Transport.

Monatelang wurde über das Schicksal des Hauses Frommestraße 2 diskutiert. Eigentümer Jürgen Sallier will das Gebäude abreißen, es steht mitten im Senkungsgebiet Lüneburgs, die Standsicherheit ist nicht gewährleistet.

Eine Besetzerszene hat sich etabliert und nutzt das Haus als Kulturzentrum. Ende Juni räumt die Polizei Haus und Grundstück. Das Gebäude wird kurz darauf abgerissen. Dieses Schicksal droht jetzt auch dem Nachbarhaus.

Bei den Kommunalwahlen am 11. September sorgten die Piraten für Aufsehen. Im Landkreis Harburg beispielsweise eroberte die Partei vier Mandate. Den Kreistag enterte Erich Romann - und machte sich dort keine Freunde.

Wacken-Feeling auf der Elbinsel: Das Dockville-Festival mit Tausenden Besuchern ist eine der beliebtesten Musikveranstaltungen Norddeutschlands. Rund 90 Bands, darunter die Crystal Castles und Johnossi, spielten drei Tage lang auf mehreren Bühnen.

Mitte Januar steigt der Elbpegel. Für Alt Garge im Landkreis Lüneburg wird es bedrohlich. Denn dort gibt es noch keinen endgültigen Deich. Zwei Provisorien halten das Wasser knapp zurück. Die Landesregierung genehmigt daraufhin Geld für den Deichbau.

Die "Herbstprinz"-Wirtin Sandra T. ersteigerte vor drei Jahren den "Altländer Hof" in Osterjork, den Kaufpreis bezahlte sie nie. Am 10. August sollte das Lokal daher erneut versteigert werden, doch dazu kam es nicht. Am 25. Juli brannte der Hof nieder.

Eine Nonne radelt an der Baustelle für das neue Zentrum für die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt an der Neuenfelder Straße vorbei.

Hier, in Bahnhofsnähe, entsteht im Zuge der internationalen Bauausstellung IBA) ein neuer Stadtteil, der sich neben den Altbauten aus der Gründerzeit und den angejahrten mehrgeschossigen Gebäuden der umstrittenen Baugesellschaft Gagfah wie ein Utopia ausnimmt. Bagger und Bauarbeiter beherrschen zwischen Waterhouses und Niedrigenergie-Bauten die Szenerie. Von den rund 60 geplanten Projekten der IBA Hamburg wurden in diesem Jahr elf Projekte fertig gestellt. 30 Projekte sind im Bau, davon hatten 18 Projekte im Jahr 2011 ihren Baubeginn und werden in den kommenden Monaten fertig gestellt.

Und im Schatten des Baubooms verändert sich die Bevölkerungsstruktur. Die Mieten steigen und verdrängen damit alteingesessene Bewohner.

Lange musste er auf diesen Triumph warten. Nach 22 Jahren stand Andreas Dibowski, 45, beim Vier-Sterne-Turnier in Luhmühlen erstmals auf dem Siegertreppchen ganz oben. Für den Vielseitigkeitsreiter und seinen Wallach Euroridings Butts Leon, 14, der nach Amerika verkauft wurde, die Früchte langer Zusammenarbeit.