Neues Buch der Harburger Geschichtswerkstatt zeigt die Entwicklung von 1945 bis 1970

Harburg. Der Harburger Binnenhafen befindet sich im strukturellen Wandel. Doch das nicht erst in jüngster Zeit, auch wenn Abrisse, Sanierungen, Aufbauten und Neubauten derzeit ein deutliches Bild dafür geben.

Dass der Start eines Umbruchs auf und um die Harburger Schlossinsel herum bereits in den 60er-Jahren erfolgte, macht die erste Veröffentlichung der Geschichtswerkstatt Harburg (GWH) deutlich. Druckfrisch erschien jetzt der erste Band mit dem Titel "Arbeit im Hafen - Hafen in Arbeit", den Angelika Hillmer vorstellte.

2008 begann die Historikerin und Ethnologin in Zusammenarbeit mit 13 Studenten der Universität Hamburg mit den Recherchen über den Strukturwandel im Harburger Binnenhafen zwischen den Jahren 1945 und 1970. Entstanden ist ein rund 80-seitiges Werk, in dem die damaligen, wirtschaftlichen Aufgaben des Binnenhafens dargestellt werden. Verdeutlicht werden die Entwicklungen im Hafen mit zahlreichen Dokumenten, Zeichnungen und Schwarzweißfotos.

Das Besondere an dem ersten Band sind die Auswertungen von Zeitzeugenberichten. "Wir haben 14 Interviews geführt", sagte Angelika Hillmer, "dabei stießen wir immer wieder auf Begeisterung unserer Gesprächspartner, ihre Erinnerungen in einem Buch festhalten zu können." Das Team sprach bei der Recherche mit ehemaligen Firmeninhabern und -Angehörigen sowie mit Angestellten, bekam von Hanne Lore Mulch sogar zwei Fotoalben zur Verfügung gestellt. "Wir haben so viel Material gesammelt, dass wir gar nicht alles in einem Band unterbringen konnten", sagt Angelika Hillmer.

Auf ihrer Reise in die Vergangenheit stieß sie immer wieder auf Begriffe, die heutzutage nicht mehr oft im täglichen Harburger Binnenhafen-Wortschatz vorkommen. Und so rückt sie "Schottkarre", "Hieve", "Kopra" und viele andere wieder ins Gespräch.

Erhältlich ist "Arbeit im Hafen - Hafen in Arbeit" für zehn Euro dienstags von 16 bis 19 Uhr in der GWH ( www.geschichtswerkstatt-harburg.de ), Telefon 040/73 05 82 05, am Kanalplatz 6.