CDU Jork fordert, mögliche gemeinnützige Verwendung für ausgemustertes Leuchtfeuer auszuloten

Jork. Das stillgelegte und im Oberbereich nun in unscheinbarem Grau gestrichene, historische Unterfeuer "Mielstack" wird den Jorker Rat noch weiter beschäftigen. In der Ratssitzung am Mittwochabend beantragte die CDU-Fraktion, über die Nutzung des Gebäudes im Hinblick auf eine künftige gemeinnützige Verwendung zu beraten.

"Es ist wichtig, im Vorfeld zu klären, ob wir als Gemeinde es uns überhaupt leisten können, ein solches Objekt zu übernehmen", sagte Silja Köpcke, die Fraktionsvorsitzende der CDU.

Es sei wichtig, dass diese Beratungen zum Thema Mielstack in öffentlichen Sitzungen geführt würden, so Köpcke. Zudem müsse auch klar sein, ob es einen Förderverein geben werde, und wie die Kommunalpolitiker diesen wirkungsvoll unterstützen könnten, so die Jorker CDU-Fraktionschefin.

Zurückhaltend äußerte sich Jorks Bürgermeister Gerd Hubert. "Da können wir uns als Gemeinde nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn der Erwerb des Leuchtturms wäre eine freiwillige Leistung, die über Kredite finanziert werden müsste. Ob wir die von der Kommunalaufsicht genehmigt bekämen, ist ohnehin fraglich." Er wolle auf keinen Fall der Politik vorgreifen, so Hubert, man müsse abwarten, welche Empfehlungen aus den Ausschüssen kämen und dann noch einmal alle Sachverhalte abwägen.

"Natürlich würde ich es begrüßen, wenn ein Verein das alte Leuchtfeuer übernehmen würde. Einen Förderverein würden wir in jedem Fall unterstützen. Man muss aber auch sehen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen solche Objekte von Bundesbehörden zu einem symbolischen Preis übereignet wurden", sagte Hubert.

Die Idee, einen Förderverein zu gründen, hatten Mitglieder der Altländer Bürgerinitiative Freundesreis Mielstack, die sich dafür stark gemacht hatten, den denkmalgeschützten Bau möglichst original zu erhalten.

Sie erreichten, dass Mielstack nicht geköpft wurde, wie einst vom Eigentümer, dem Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg (WSA), erwogen. Mielstack behielt sein Laternenhaus im Originalzustand und bekam für rund 80 000 Euro bauliche Veränderungen und einen Grauanstrich, damit er von Kapitänen der Ozeanriesen nicht irrtümlich für ein wegweisendes Leuchtfeuer gehalten werden kann. "Wir haben die Wetterfahne entfernt, das Laternenhaus mit einer Graufarbe unauffällig gemacht und konnten das Bild des Leuchtfeuers weitgehend erhalten", sagt Kerstin Hohmann, als Bauingenieurin beim WSA zuständig für Schifffahrtszeichen.

Eine Summe, welche die Gemeinde möglicherweise für Mielstack investieren würde, wollte Hubert auf keinen Fall nennen. Dass ein Funke Hoffnung doch noch glimmt, das Leuchtfeuer in Gemeindeeigentum zu bringen, ist nicht auszuschließen. Denn Hubert sagte auch: "Jeder Presseartikel zu Mielstack ist schädlich und lockt nur noch mehr Kaufinteressenten an."

Im Februar wird der Kulturausschuss das Thema auf die Tagesordnung setzen und entsprechende Empfehlungen für einen Ratsbeschluss geben.

Bis dahin wird das denkmalgeschützte Leuchtfeuer von seinem bisherigen Eigentümer, dem WSA, an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) übergeben worden sein, die den Verkauf regeln wird.