Wann ist denn nun endlich Weihnachten? Ihr kennt das ja sicher auch - nach langem Warten steht wieder Dezember auf dem Kalenderblatt, doch das Fest mit den tollen Geschenken ist erst am 24. des Monats. Und das ist gerade zu Anfang des kalten Monats noch eine ganz schön lange Zeit. Da ist Geduld gefragt, aber wer hat die schon bei all der Vorfreude auf zu erwartende Geschenke?

In früherer Zeit waren Kinder und auch deren Eltern sogar noch ein wenig ungeduldiger - schließlich hatten die noch nicht die Möglichkeit, mal eben aufs Handy zu schauen, um das Datum herauszufinden. Deswegen halfen viele Familien beim Herunterzählen der Tage kräftig nach. Vor etwa 150 Jahren malten sie noch Kreidestriche an eine Tür, die die Kinder dann Tag für Tag wegwischen durften. Das war noch ganz einfach und preiswert, denn viel Geld hatten die Familien damals nicht. Manch religiöse Familie hängte auch an jedem Tag ein kleines Bildchen an die Wand oder legte Strohhalme in eine Krippe - für jeden Tag bis Heiligabend.

Dem Pfarrersohn Gerhard Lang aus Maulbronn, dem in seiner Kindheit seine Mutter immer 24 kleine, nummerierte Gebäckstücke auf einen Karton aufnähte, um ihm die Vorweihnachtszeit und das Warten auf die Bescherung zu versüßen, wurde das irgendwann viel zu langweilig. Er entwarf 1908 einen Kalender mit Bildern von Engeln zum Aufkleben auf Zahlen - und ließ ihn drucken.

In den 1920er-Jahren gab es dann endlich das erste Exemplar mit Türchen, die es aufzumachen galt. Schokolade wanderte erst Ende der 1950er-/Anfang der 1960er-Jahre in den Kalender. Bis heute aber verbergen sich in vielen von ihnen immer noch kleine Motive hinter der leckeren Schokoüberraschung.