Horneburger Laubfrösche singen mit dem Samtgemeindebürgermeister am Sonntag auf dem Weihnachtsmarkt

Horneburg. Große Aufregung bei den Laubfröschen im Horneburger Wald. Die Sonne scheint durch uralte Buchen, der Wind fegt bei milden fünf Grad das letzte Laub von den Bäumen. Nichts, außer dem Datum am Kalender, deutet auf Weihnachten und Adventszeit hin. Die 15 Mädchen und Jungen der Laubfroschgruppe aus dem Horneburger Waldkindergarten, der idyllisch zwischen Stader Straße und Ellernbruch liegt, und ihre Erzieherinnen Christine Lang und Anja Knorr warten auf den Samtgemeindebürgermeister Gerhard Froelian.

Sie haben ihren Spielplatz mitten in der Natur sogar mit einem schönen Adventskranz geschmückt. Und zwar nicht, weil der Horneburger Verwaltungschef eine Rede hält oder mitteilt, wie viel Geld aus dem Haushalt 2012 für die Kindereinrichtungen eingeplant ist, sondern weil heute Generalprobe für einen großen Auftritt ist.

Gemeinsam mit dem Samtgemeindebürgermeister werden die Kinder der Laubfrosch-Gruppe vom Awo-Waldkindergarten am zweiten Adventssonntag, 4. Dezember, um 14 Uhr auf der Bühne des Horneburger Weihnachtsmarktes vor der Liebfrauenkirche, An der Bleiche, ein kleines Konzert geben.

Gerhard Froelian schleppt eine große Kiste in den Wald. Die Kinder holen ihn beim Fischteich ab, bestürmen und umringen ihn und zeigen den Weg zu ihrem Waldkindergartenplatz. Natürlich wissen Josua, Rabea und Tim, was der Bürgermeister in der großen Kiste mitgebracht hat. Sie haben sich mit ihren Erzieherinnen auf das Debüt im Wald vorbereitet. Vor zwei Wochen waren sie extra im Rathaus und haben dem Bürgermeister die Noten gebracht, damit er vorab schon ein bisschen üben kann.

Zur Generalprobe haben sie eine kleine Bühne gebaut und die erste Kerze am Adventskranz angezündet.

Der Samtgemeindebürgermeister, der schon als kleiner Steppke mit fünf Jahren Ziehharmonika und Akkordeon spielen lernte, hat zwischen allen Terminen fleißig geübt. "Das muss schon sein", sagt Froelian. "Aber ich habe auch wirklich große Freude dabei, wenn ich das Leuchten in den Kinderaugen sehe." Und dann scherzt er: "Das Schönste ist, dass dort niemand aus politischem Kalkül darauf wartet, dass ich mich verspiele."

Angefangen hatte Froelians musikalischer Einsatz schon vor Jahren im Awo-Kindergarten Moorwichtel. Die Kinder hatten ihm zu Ehren ein Trommelkonzert gegeben und er hatte sich mit Akkordeonklängen dafür bedankt. Seither ist es immer wieder ein schöner Höhepunkt, wenn der Samtgemeindebürgermeister die musikalische Talenteförderung in Horneburg begleitet.

"Ihr Kinderlein kommet" spielt Gerhard Froelian auf seinem Akkordeon und gibt damit das Startsignal für die Laubfrösche, die im Alter von drei bis sechs Jahren sind. Jedes Kind hat schnell seinen Platz im Chor gefunden und mit Musik ist das Proben der Lieder natürlich eine feine Sache, die noch viel mehr Spaß macht, als ohne musikalische Begleitung.

Enya hält die Noten für den Bürgermeister, dessen Hände sicher in die Tasten greifen und der kleine Kinderchor singt mit hellen Stimmen zur Akkordeonmusik "Lasst uns froh und munter sein" und "Schneeflöckchen, Weißröckchen". Das Programm mit allen Liedern steht, Chor und Musikant sind in fröhlichem Einklang.

Christine Lang und Anja Knorr sind sehr zufrieden und ganz sicher, dass der Auftritt am Sonntag reibungslos über die Bühne geht. "Für die Kinder ist das Singen und Gedichtevortragen auf der Bühne immer ein besonderes Erlebnis", sagt Christine Lang. "Sie haben Spaß und sind mit großem Eifer bei der Sache. Nach ihrem Auftritt ist das Selbstbewusstsein deutlich gestärkt und die Kinder sind stolz, wenn alles geklappt hat", sagt die Pädagogin. Diesmal, mit dem Bürgermeister, sei es natürlich eine besondere Sache, so Anja Knoop.

Die Idee, mit dem "froelichen" Bürgermeister, wie Gerhard Froelian sich selbst auch charakterisiert, beim Weihnachtsmarkt im Horneburger Zentrum einen Auftritt zu wagen, ist nicht ganz neu, aber sehr beliebt. Für den Weihnachtsmarkt haben, wie jedes Jahr, alle Kinder aus den drei Horneburger Kindergärten ein Programm mit Liedern und Gedichten vorbereitet.

"Das hat bei uns schon Tradition", sagt Eveline Bansemer, Vorsitzende des Vereins zur Förderung Horneburg. In den Händen der 125 Vereinsmitglieder liegt die Organisation des Weihnachtsmarktes, der von 10 bis 19 Uhr gemeinsam mit der Kirchengemeinde Horneburg auf dem Kirchplatz und im Gemeindehaus gestaltet wird. Acht Hütten werden dort aufgebaut und sicher kommt der Weihnachtsmann und beschenkt die Kinder.