Die Frage ist wohl so alt wie die Stadt Buxtehude. Warum nur müssen manche Dinge in der Estestadt so zäh verlaufen, die anderswo mit einem Handstreich erledigt werden? Eine Antwort darauf haben vermutlich nicht einmal die Bürger selbst. Es ist einfach so.

Der Frust von Antje Ghosh ist dennoch nachzuvollziehen. Wenn der jahrelange Einsatz für ein städtisches Aushängeschild, wie es der Bürgerbrunnen ist, nur auf Hindernisse stößt, ist es verständlich, dass man keine neuen Projekte mehr anschieben will. Dabei ist ihr Einsatz gar nicht hoch genug anzurechnen. Sie fragt zu Recht, was Buxtehude ohne Hase und Igel wäre. Die Antwort lautet: eine ganz gewöhnliche Stadt.

Vielleicht kann man die Hindernisse auch damit erklären, dass die Märchenwesen von vielen als betulich und bieder abgetan werden. Sie sind einfach nicht nützlich für das moderne, dynamische Bild, das viele Kommunen so gerne von sich zeichnen. Aber stimmt das wirklich?

Die Skulpturen, die seit einem Jahr am Geesttor stehen, sind schon so oft von Besuchern gestreichelt worden, dass sie bereits teilweise ihre obere Deckschicht verloren haben. Vor allem Kinder finden die Tierchen einfach süß, viele Touristen lassen sich davor fotografieren, ihr Image ist durchweg positiv. Dass eine Stadt mit diesem Pfund nicht freiwillig wuchern will, dürfte jedem Marketingexperten ein Rätsel sein.