Einweihung der neuen Brücke in Harsefeld. Ortsentlastungsstraße Ende November teilweise befahrbar

Harsefeld. Seit gestern Morgen rollen sie wieder - die Züge zwischen Bremervörde und Buxtehude. Mit einem symbolischen Festakt wurde die Strecke freigegeben, nachdem der Zugverkehr eine Woche lang geruht hatte. Die Eisenbahngesellschaft EVB hatte einen Schienersatzverkehr eingerichtet. Der Grund war die Einsetzung einer neu errichteten Eisenbahnbrücke in Harsefeld - und an eben jenem neuen Brückenbauwerk an der Straße "Am Redder" hatte Harsefelds Samtgemeindebürgermeister Rainer Schlichtmann zu einer kleinen Feier eingeladen, bei der die Einfahrt des ersten Zuges gegen fünf Uhr morgens begangen wurde.

Vonseiten der EVB kam Geschäftsführer Ulrich Koch, die politische Seite war mit Landrat Michael Roesberg, dem CDU-Landtagsabgeordneten Helmut Dammann-Tamke und Harsefelds Bürgermeister Friedrich Dammann vertreten. Viel Prominenz - es handelt sich ja auch um ein großes Infrastruktur-Projekt, das eng mit dem Weiterbau der neuen Kreisstraße 26 verknüpft ist, die Harsefelds Ortskern entlasten soll. In den Bau und die Installation der 600 Tonnen schweren Brücke habe die EVB knapp 700 000 Euro investiert, sagte Ulrich Koch. Die neue Brücke wurde vorgefertigt und am Wochenende, nach dem Abriss des alten Bauwerks, mit Hydraulikpressen an ihren Platz geschoben.

Nach der Fertigstellung der EVB-Brücke kann der Landkreis jetzt die Grundvoraussetzung für den Weiterbau der neuen Kreisstraße schaffen - und dabei handelt es sich um den Bau einer neuen Straßenbrücke, die direkt neben der Eisenbahnbrücke über die Straße "Am Redder" führen soll. "Der Auftrag ist erteilt, die Arbeiten sollen im Dezember beginnen", sagte gestern Heiko Köhnlein, Leiter des Umweltamtes des Landkreises Stade, das auch für die Kreisstraßen zuständig ist. Bis Ende April soll die Brücke fertig sein.

Zunächst steht die Einweihung des ersten Bauabschnitts der neuen Kreisstraße an, der östlich um den Harsefelder Ortskern herum, von der Buxtehuder Straße bis zur Griemshorster Straße, führt. Laut Köhnlein stehen noch letzte Arbeiten an, voraussichtlich könne der Abschnitt schon Ende November freigegeben werden.

Der zweite Bauabschnitt, der über die neue Brücke führen und im Bereich des Bahnhofes an die Friedrich-Huth-Straße anschließen wird, soll im Frühjahr angegangen werden. Die Finanzierung vonseiten des Landes sei mittlerweile gesichert, so Köhnlein. "Wenn alles glatt läuft, können die Arbeiten im Mai beginnen und Ende November 2012 abgeschlossen sein."

Der Kritik, dass die Straßenführung zu Staus führen könne, weil die Trasse südlich des Bahnüberganges anschließt, trat Köhnlein entgegen. "Verkehrssimulationen haben ergeben, dass es funktioniert", sagte er.