Der Vorstoß von Verkehrsminister Peter Ramsauer, eine Maut für Autofahrer einzuführen, kommt nicht überraschend. Die Haushaltskassen sind nicht mehr so prall gefüllt, und Autofahrer lassen sich seit Jahren aus Regierungssicht nahezu ungebremst schröpfen - gilt doch das Auto immer noch als der Deutschen liebstes Kind: Da gibt es die Kfz-Steuer und die Mineralölsteuer. Kraftstoff ist nicht billig. Eine Tankfüllung ist schon so teuer wie der wöchentliche Familieneinkauf. Und jetzt vielleicht auch noch Maut? Erneut soll der Steuerzahler tief in die Tasche langen.

Das ist unfair und lässt sich nicht stichhaltig begründen. Denn eigentlich sind die Einnahmen aus der Kfz-Steuer dazu gedacht - so wird es seit Jahren von den Finanzministern begründet - um die Straßen und Autobahnen gut in Schuss zu halten. Wenn der Obolus immer noch nicht ausreicht, gilt es viel mehr für die Politik, sich stärker als zuvor um Kostenkontrolle zu kümmern. Das ist die größere Herausforderung, als mit hohem bürokratischen Aufwand - der ebenfalls Geld kostet - Mautstationen einzurichten, Abkassier-Verfahren einzuführen und Beamten einzustellen.

Gerade Menschen in dieser Region, mit A 1, A 7 und A 39 vor den Haustüren, würde eine neue Abgabe hart treffen, nutzen doch viele den eigenen Pkw, um zur Arbeit zu kommen. Die Maut-Diskussion, ob und welche Politiker sich für eine derartige Abgabe einsetzen, wird von ihnen aufmerksam verfolgt - und bei Wahlen entsprechend quittiert werden.