Muss sich Harsefeld jetzt auf ganz neue Touristen einstellen? Schadenfrohe Gemeindedirektoren anderer Kommunen etwa, die auf die Geest reisen, um sich ein Bild von der Harsefelder Gewerbe-Misere zu machen? Folgt man den Thesen des Stadtmarketing-Experten Christian Klotz, so könnte so etwas durchaus zu befürchten sein. Denn wo ein positives Beispiel ist - Hanstedt - da ist auch ein schlechtes. Im Bereich der Gewerbeansiedlungen ist das Harsefeld - zumindest für Christian Klotz.

Es empfiehlt sich aber, die Ratschläge des so hart formulierenden Mannes aus Bayern nicht zum Dogma zu erheben. Die Hanstedter Politiker relativieren gerade eine seiner Kernthesen, indem sie einen Discounter außerhalb der Ortsmitte ansiedeln. Ihre Befürchtung ist die, dass Kaufkraft gerade dann abfließen würde, wenn die Ansiedlung unterbleibt. Das Harsefelder Beispiel ist also nicht so schlecht, dass es nicht nachahmenswert wäre. Und ob nun Fehler oder nicht - im Harsefelder Fall lassen sich die Entscheidungen ohnehin nicht mehr mit links korrigieren.

Der Blick nach Hanstedt kann für die Harsefelder dennoch ratsam sein. In der Heide profitiert man von Tagestouristen, die aus benachbarten Orten kommen - Harsefeld könnte in ähnlicher Weise von den Urlaubern im Alten Land profitieren. Nachahmenswert ist auch das Bestreben, gezielt Ärzte anzusiedeln und älteren Menschen Wohnungen im Ortskern anzubieten. Denn auch Harsefeld hat eine älter werdende Bevölkerung.