Im städtischen Museum sind die Ergebnisse der 20 Künstlerinen und Künstler des Wettbewerbs “Künstler malen Buxtehude“ zu sehen.

Buxtehude. Elena Florentine Kühn ist ein bisschen sprachlos, wenn man sie an den September 2010 erinnert. "Ja, das war schön", sagt die Jorker Künstlerin und lächelt. Damals nämlich gewann sie als erste den vom Kulturbüro Buxtehude frisch ins Leben gerufenen Wettbewerb "Künstler sehen Buxtehude". "Bis zum Schluss wusste ich nicht, dass ich gewinnen würde", sagt sie. "Die Tage vorher stieg die Spannung also stetig."

Genau so ist es auch in diesem Jahr wieder. 20 Künstlerinnen und Künstler aus Buxtehude und Umland haben bei dem Wettbewerb mitgemacht. Voraussetzung für die Teilname war eine abgeschlossene künstlerische Ausbildung an einer Hochschule, außerdem mussten die Künstler im Landkreis Stade oder Harburg wohnen. Vorgaben für das Motiv: Es musste auf Leinwand gearbeitet sein, das Format 50 mal 70 Zentimeter haben und Buxtehude zeigen. Bereits seit Montag sind alle eingereichten Bilder im Buxtehude Museum, Stavenort 2, zu sehen. Doch erst heute Abend um 17.30 Uhr wird dort der Gewinner bekannt gegeben.

Wer das sein wird, ist noch streng geheim. Aber Elena Florentine Kühn weiß es schon. Als Gewinnerin des Vorjahres bildete sie dieses Mal gemeinsam mit Christa Lemm, Vorsitzende des Buxtehuder Kulturausschusses, und Sibylle Bruns-Decker, Fachgruppenleiterin Kultur und Tourismus, die Jury. "Das war das erste Mal, dass ich in einer Jury tätig war, und für mich war das sehr spannend", so Kühn. "Sich darüber zu unterhalten, mit den Bildern auseinander zu setzen und am Ende eine Wahl zu treffen hat viel Spaß gemacht. Auch wenn die Entscheidung natürlich nicht einfach war."

Die einzelnen Bilder könnten nämlich unterschiedlicher kaum sein. Erika Palm zum Beispiel hat in ihr Bild "Buxtehude von oben" eine Landkarte von Buxtehude eingearbeitet. "Eine sehr spannende Herangehensweise", findet auch Kühn. Diane Lansings Bild "Kiek in Fleth" derweil stellt detailliert und realitätstreu den Buxtehuder Fleth und seinen bronzenen "Flethenkieker" dar. "An dem Bild gefällt mir, dass man genau sieht, wo in Buxtehude man sich befindet", so Kühn. Ein echter Hingucker ist allerdings auch das Bild "Geister der Buxtehuder Altstadt" von Bildhauer Michael Jalowczarz, das mit seinen kräftigen Farben und klaren Abgrenzungen an ein Bild von Friedensreich Hundertwasser erinnert. Daneben sind in der Ausstellung Bilder von bereits namenhaften Künstlern aus Buxtehude und Umgebung zu sehen, darunter Christa Donatius, Christa Mücke oder Minke Havemann.

Demjenigen von ihnen, der heute Abend gewinnt, winkt ein Preisgeld von 1.500 Euro. Gestiftet wird die Summe in diesem Jahr von der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Ohne einen Sponsoren wäre der Wettbewerb nämlich nicht möglich. "Sofern wir jedes Jahr einen Sponsoren finden, würden wir den Preis aber gerne jedes Jahr ausschreiben", sagt Susanne Wiegel von der Fachgruppe Kultur und Tourismus in Buxtehude. Gemeinsam mit Sibylle Bruns-Decker entwickelte sie die Idee für den Wettbewerb. "Wir haben uns irgendwann gedacht, man müsste für die Künstler in Buxtehude mal wieder etwas machen", sagt sie. "Es hat hier früher ja mal den deutlich höher dotierten 'Förderpreis für Bildende Kunst' gegeben, aber der wurde 1999 leider eingestampft. Auch vor dem Hintergrund, den Bestand an Buxtehude-Motive in unserer Artothek zu erhöhen, kamen Frau Bruns-Decker und ich gemeinsam auf die Idee."

Das Gewinner-Bild geht nämlich automatisch in den Bestand der Buxtehuder Artothek über, der 1984 gegründeten städtischen Bildverleihe. Bei Elena Florentine Kühn kommt das Konzept dieses Wettbewerbs gut an. "Natürlich wäre es schön, wenn es in Buxtehude auch wieder einen höher dotierten Preis oder mehr Kunst im öffentlichen Raum geben würde, aber das scheitert eben am Geld", sagt sie. "Deswegen finde ich es wunderbar, dass es so etwas überhaupt wieder gibt. Was Frau Bruns-Decker und Frau Wiegel in dem Bereich machen, ist schon toll."

Denn Elena Florentine Kühn hat davon profitiert, den Wettbewerb im vergangenen Jahr gewonnen zu haben. "Ich habe jetzt zum Beispiel einen neuen Kurs an der Volkshochschule, der heißt 'Buxtehude zeichnet Buxtehude'", erzählt sie. "Und da haben sich gleich relativ viele Leute angemeldet." Vermutlich habe das damit zu tun, dass sie den Wettbewerb gewonnen hat. "Dass es solche Wettbewerbe gibt, ist für freischaffende Künstler extrem wichtig. Nicht nur wegen des Preisgelds, sondern vor allem, weil es Ruhm und Ehre in die Vita bringt. Außerdem sieht die Öffentlichkeit so, wie viele talentierte Künstler in Buxtehude tätig sind."

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Oktober im Buxtehuder Museum zu sehen. Geöffnet ist sie dienstags bis freitags zwischen 14 und 17 Uhr, sonnabends und sonntags zwischen 11 und 17 Uhr und nach Vereinbarung.