Gelände bei Ottensen war als Überflutungsfläche für die Este im Gespräch

Stade. Die Kreisverwaltung will sich von mehreren Grundstücken trennen, um ihren angeschlagenen Finanzhaushalt zu sanieren. Der Verwaltungsausschuss des Landkreises hat auf seiner gestrigen Sitzung für den Verkauf zweier Grundstücke votiert. Das teilt Landrat Michal Roesberg mit.

Zum einen will der Landkreis ein etwa 21 Hektar großes Areal, eine ehemalige Kiesgrube im Schutzgebiet zwischen Ottensen und Nindorf, für mindestens 198 000 Euro verkaufen. "Wir haben dem Kreistag die Empfehlung für den Verkauf gegeben. Die Entscheidung, wer das Gelände am Ende meistbietend kauft, wird im Kreistag gefällt", sagt Roesberg. Laut der Kreisverwaltung liege mindestens ein Angebot für das Areal vor.

Im Vorfeld war das Gelände vom dem Jorker Kreistagsabgeordneten Gerd Lefers (FWG) als mögliche zusätzliche Flutungsfläche für die Este ins Gespräch gebracht worden. Lefers hatte vorgeschlagen, im Falle von Starkregen die Kiesgrube zu fluten, um Buxtehudes Altstadt vor Hochwasser zu schützen. "Wir werden diesem Gedanken weiter nachgehen, es ist aber eher unwahrscheinlich, dass das funktionieren wird", sagt Roesberg. Laut Stades Erstem Kreisrat Eckhard Lantz betrage der Höhenunterschied zwischen der Este und der Kiesgrube etwa 10 Meter. Dies mache es technisch kompliziert und wohl auch zu teuer, die Kiesgrube als Hochwasserschutzfläche zu nutzen.

Ebenfalls wurde dem Kreistag empfohlen, der Veräußerung einer Grünfläche an das Natureum Niederelbe zuzustimmen. Das 63 885 Quadratmeter große Areal soll künftig als Fläche für den geplanten Erweiterungsbau des Naturkundemuseums dienen. Der Wert des Areals liegt laut der Kreisverwaltung bei etwa 27 000 Euro. Der Kreistag entscheidet am 31. Oktober.