Gefangene wollten über den Schwurgerichtssaal entkommen

Stade/Hannover. Der neue Betonfußboden in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stade ist Qualitätsarbeit. Diese für sie enttäuschende Erfahrung mussten zwei Gefangene jetzt machen. Der Boden war schlichtweg zu hart, so dass der Ausbruchsversuch der beiden Untersuchungsgefangenen komplett scheiterte. Das teilte das niedersächsische Justizministerium gestern in Hannover mit.

Die Männer hatten das lange Wochenende zum Tag der Deutschen Einheit genutzt, um ein Loch in die Decke ihrer Zelle zu schlagen. So wollten sie in den darüber liegenden Schwurgerichtssaal des Landgerichts Stade gelangen. Mit einem abgebrochenen Tischbein, dem Riegel eines Holzschrankes und ihrem Essbesteck gelang es den beiden Männern zwar, einige Steine aus der Decke heraus zu brechen. Am neuen Betonfußboden des Gerichtssaales, der mit Eisen verstärkt worden war, scheiterten sie dann aber.

Die beiden Häftlinge probierten anschließend eine andere Strategie, aber auch ein zweiter Versuch, durch die Außenwand in die Freiheit zu gelangen, misslang. Die Bediensteten der JVA hörten ungewöhnliche Geräusche aus der Zelle der zwei und machten dem Treiben schließlich ein Ende. Die 25 und 46 Jahre alten Häftlinge wurden inzwischen getrennt in andere Gefängnisse verlegt.