Buxtehude. Aus Sicht der Buxtehuder Bürgerinitiative (BI) "Este" sprechen nicht nur schwerwiegende städtebauliche und fachliche Gründe gegen Mini-Deiche und Spundwände in der Innenstadt, sondern auch juristische und verwaltungspraktische. "Drohende Entschädigungszahlungen an betroffene Este-Anlieger werden die finanzielle Leistungsfähigkeit des Deichverbandes überfordern", erklären die drei BI-Sprecher Hanno Krusche, Siegfried Marnitz und Thomas Gönnert in einer Stellungnahme. Sie appellieren an die Deichgeschworenen, sich bei ihrer heutigen Sitzung dafür zu entscheiden, die Innenstadtpläne nicht weiter zu verfolgen und sich für einen modernen Hochwasserschutz einzusetzen.

Ihrer Meinung nach sei es geradezu ungeheuerlich, dass der technische Berater des Deichverbands, Friedrich Tönjes, hoffe, die Eingriffe entschädigungslos durchziehen zu können. Die Grundstücke der Este-Anlieger würden wegen der 50-Meter-Zone für Küstenschutzdeiche wertlos werden. Kreisbaurat Hans-Hermann Bode rede das Problem klein, wenn er großzügig zusage, dass der Landkreis Ausnahmegenehmigungen erteilen werde. Die 50 Meter stünden im Deichgesetz, diese Zone sei nicht verhandelbar, so die BI. "Es ist zu erwarten, dass sich die Eigentümer gegen diese faktische Enteignung mit allen juristischen Mitteln zur Wehr setzen werden." Empörend sei auch, dass CDU und SPD in Buxtehude das Schutzzonenproblem negieren.

Mit den Untersuchungen der TU Harburg lägen wissenschaftliche Belege dafür vor, dass ausreichender Hochwasserschutz auch vor den Toren der Stadt möglich sei. Deshalb seien die Deichverbandspläne unannehmbar.