Im Buxtehuder Stadtrat wird die Partei mit sieben Sitzen vertreten sein. SPD bleibt stärkste Kraft

Buxtehude. In Buxtehude gibt es bei den Kommunalwahlen einen klaren Sieger, und das sind die Grünen. Die Partei erreicht laut vorläufigem Ergebnis überraschend 19,2 Prozent der Stimmen und ist fortan mit sieben Sitzen im Stadtrat. Bei den Wahlen vor fünf Jahren hatte sie 7,3 Prozent der Stimmen und drei Sitze erhalten. "Fünf Sitze wären ein Traum, habe ich vorher gedacht", sagt Michael Lemke. Dass es letztlich sieben Sitze wurden, sei für ihn komplett überraschend gewesen.

Lemke glaubt, dass vor allem das Versprechen der Grünen, mehr Bürgerbeteiligung zuzulassen, verantwortlich für den Erfolg war. "Die Bürger möchten heutzutage mehr mitreden, und dafür werden wir uns einsetzen." Die Verwaltung müsse deshalb viel stärker über bestimmte Vorhaben wie etwa den Hochwasserschutz informieren, etwa über das Internet oder auf Sonderveranstaltungen.

Stärkste Kraft in Buxtehude bleibt nach wie vor die SPD. Sie kommt auf 36,7 Prozent der Stimmen und erhält 14 Sitze im Stadtrat. Die Partei hat damit einen Sitz weniger als bisher. Für Spitzenkandidatin Astrid Bade ist das eher enttäuschend. "Es ist schade, dass wir nicht zulegen konnten", sagt sie Umso mehr kann sie sich über ihr persönliches Abschneiden freuen: Mit 1693 Wählerstimmen ist Astrid Bade die Politikerin, die mit Abstand die meisten Bürger von ihrer Arbeit überzeugt hat. Sie selbst habe damit gar nicht gerechnet, sagt sie. Die zweitmeisten Wählerstimmen kann Robert Kamprad von der CDU auf sich vereinen (1031).

Dieses gute Resultat kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die CDU einer der Verlierer der Kommunalwahl ist. Die Partei erreicht 29,4 Prozent der Stimmen und wird im neuen Rat nur noch mit elf Sitzen statt der bisherigen 14 Sitze vertreten sein.

Besonders drastisch fällt der Verlust aber für die FDP aus. Die Partei um den Fraktionsvorsitzenden Rudolf Fischer kommt nur noch auf vier Prozent der Stimmen, während es vor fünf Jahren noch 8,1 Prozent waren. Für den Rat bedeutet das, dass sie sich fortan mit zwei Sitzen begnügen muss. Bisher waren die Liberalen mit drei Sitzen vertreten.

Einen kleinen Erfolg können die Buxtehuder Bürgergemeinschaft und Freie Wählergemeinschaft Buxtehude (BBG/FWG) für sich verbuchen. Sie erhalten 7,6 Prozent der Stimmen und drei Sitze. Die Linke bleibt mit 3,1 Prozent und einem Sitz im Stadtrat im Vergleich zu 2006 stabil.

Was das neue Kräfteverhältnis im Stadtrat für die zukünftige Buxtehuder Politik bedeutet, wird sich zeigen. Für Michael Lemke steht zumindest fest, dass Buxtehude eindeutig grüner werden wird und sich SPD und CDU an die erstarkten Grünen wohl erst gewöhnen müssen. Er hält es auch für denkbar, dass öfter als bisher die Chance auf klarere Mehrheiten besteht - wenn sich beispielsweise die SPD stärker auf die Grünen zubewegen würde.

Astrid Bade erteilt diesen Überlegungen bereits im Vorfeld eine Absage. "Ich hätte ein Problem damit, wenn man das so pauschal sagen will." Sie will einen Konsens eher vom jeweiligen Thema abhängig machen.