Immer, als es mal nach schönem Sommer aussah, mit Sonne satt und Fotowölkchen, stand “Dienst“ auf dem Terminkalender.

Was hätte ich da Wunderbares unternehmen können? Wandern, Schwimmen oder einen Großeinsatz im Garten...

Und dann, am freien Wochenende, regnete es Bindfäden und alle guten Vorsätze für Sport und aktive Erholung, Haushalt und Garten landeten sprichwörtlich in der (Regen)-Tonne. Es gab Sommertage, da war das einzige, das wärmte, der Kater am Fußende und ein dickes Federbett.

"Kachelmanns Rache" nannten das die Wetterpropheten. Nichts ist mehr wie früher. Selbst der 100-jährige Kalender mit seinen Bauernregeln, auf den mein Opa schwor, ist unzuverlässig.

Alte Werte und verlässliches Gleichmaß kommen aus der Mode, beim Wetter wie im Alltag. Unmäßige Extreme und ungerechte Verteilung plagen uns. Nach dem eisigen Winter ein superheißes, trockenes Frühjahr. Nach unerträglicher Schwüle dann Unwetter mit Kälteeinbrüchen. Um mehr als zehn Grad zog sich die Quecksilbersäule an meinem Thermometer jetzt zurück. Damit sind wir hier an der Niederelbe noch gut bedient. In den Alpen gab es nach hochsommerlichen 33 Grad und Gewittern Kühlschrankwerte um zehn Grad.

Ich glaube das war's mit Sommer. Am 1. September verkünden die Wetterfrösche ohnehin den meteorologischen Herbstanfang. Der Sommer 2011 endet, bevor er überhaupt so richtig begonnen hat.