Der Kreisjugendring lädt zum Fest ins Freibad Hollern-Twielenfleth und will dort die Kandidaten zur Kommunalwahl am 11. September befragen.

Stade/Buxtehude. Die Jugendlichen im Landkreis Stade mischen sich in den Kommunalwahlkampf ein. Sie wollen schwimmen gehen, damit die Jugendarbeit nicht baden geht. Dazu haben sie Kommunalpolitiker für heute Abend zu einem Schwimmfest im Freibad Hollern-Twielenfleth eingeladen. 18 Kandidaten haben bereits zugesagt. Sie hören sich die Wünsche und Forderungen der Jugendlichen an.

Eine ähnliche Aktion hatte der Kreisjugendring bereits vor der Landtagswahl 2008 organisiert. In der Harsefelder Eissporthalle trafen sich Jugendliche und Politiker zum Eisstockschießen. Heute findet von 17 Uhr an ein dreistündiges Schwimmfest statt. "Die Jugendlichen sollen in lockerer Atmosphäre mit den Politikern ins Gespräch kommen", sagt Jugendbildungsreferentin Aleksandra Pallaschke.

Wer möchte, kann heute Abend spontan vorbeischauen, eine Runde schwimmen und dann Wünsche und Forderungen an die Politiker loswerden. Patrick Fischbach ist auf jeden Fall dabei. Der 26-jährige Buxtehuder ist seit vergangenem Jahr in der Jugendarbeit aktiv. Deshalb weiß er besonders, was vielen jungen Menschen fehlt. "Man merkt immer wieder, dass Mittel und vor allem Räume für die Jugendarbeit fehlen", sagt Fischbach.

Wenn Veranstaltungen angeboten werden können, sei es für Jugendliche oftmals schwierig, dort hinzukommen. Dieses Problem möchte auch Gideon Reuter aus Himmelpforten heute ansprechen. Der 17-jährige Himmelpfortener wünscht sich vor allem bessere und vor allem bezahlbare Verbindungen des Öffentlichen Personen- und Nahverkehr. "Eine einfache Fahrt von Himmelpforten nach Stade kostet im Moment 2,80 Euro. Ich finde, das ist zu viel", sagt Reuter.

Der 17-Jährige ist selbst ehrenamtlich tätig. Anderen Jugendlichen würde häufig die Motivation fehlen. Deshalb schlägt er beispielsweise eine kostenlose Nutzung von Bus und Bahn für ehrenamtlich engagierte Jugendliche vor. Christian Mandau findet ebenfalls, dass der Nachwuchs im Ehrenamt zu wenig gefördert wird. Der 18-jährige Hagener wünscht sich deshalb, dass das Ehrenamt gerade bei Jugendlichen gestärkt und mehr gewürdigt wird.

"Um das Ehrenamt zu stärken, braucht man das Hauptamt", sagt Jugendbildungsreferentin Pallaschke. Gerade Jugendliche müssten begleitet werden und bräuchten Hilfe, beispielsweise um bürokratische Aufgaben zu erledigen. Der Kreisjugendring, der das heutige Schwimmfest im Zuge der landesweiten Aktion "nextvote" organisiert, wird sich alle Wünsche und Forderung notieren und nachhaken. "Wir werden genau beobachten, was nach der Wahl für die Jugendlichen getan wird", sagt Pallaschke.