Stades Politiker entscheiden, ob die Stadt Mehrkosten für Tagesmütter ausgleicht

Stade. Die Hansestadt Stade könnte bei der Abgabe des Jugendamts an den Landkreis Stade deutlich weniger sparen als zunächst angenommen. Um den Haushalt zu konsolidieren, hatte der Stadtrat beschlossen, das Jugendamt zum 1. Januar 2012 an den Kreis abzugeben. Weil die Stadt auch die Tagespflege abgibt und familienfreundlich sein will, könnten die Einsparungen nun geringer ausfallen.

Grund dafür ist ein Antrag der CDU/FDP/WG-Gruppe im Stader Rat. Danach soll die Stadt Stade künftig die Differenz zwischen der Tagesbetreuung beim Landkreis und einem städtischen Kindergarten übernehmen. Der Jugendhilfeausschuss hatte diesem Antrag bereits mehrheitlich zugestimmt. Grund für den Antrag ist die Tatsache, dass die Stadt auch weiterhin besonders familienfreundlich sein will. Deshalb übernimmt die Stadt Stade auch derzeit die Differenz zwischen den Kosten für eine städtische Betreuungseinrichtung und eine Tagesmutter. So können sich auch Familien mit mittlerem Einkommen eine Tagesmutter leisten. Die Stadtkasse wurde deshalb im Jahr 2010 mit 210 000 Euro belastet.

Sollte der Stader Rat den vorliegenden Antrag am kommenden Montag durchwinken, wird mit der Abgabe des Jugendamts weniger gespart als bislang angenommen. Der Haushalt sollte um mehr als eine Million Euro entlastet werden. Wie viel weniger gespart würde, kann Stades Erster Stadtrat Dirk Kraska nicht sagen. Aber: "Der Betrag wird sechsstellig sein." Das Jugendamt soll zum 1. Januar 2012 abgegeben werden. Lediglich die Förderung von Kindern in Kindertagesstätten, die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch bleiben weiter bei der Stadt. Derzeit wird verhandelt, zu welchen Konditionen der Landkreis die städtischen Mitarbeiter übernimmt.