Der Preis der dafür gezahlt wird, sind die oftmals erst viele Jahrzehnte später auftauchenden oder erkennbaren Probleme.

Es überrascht nicht, dass mit Bisphenol A eine weitere Chemikalie in einer bundesweiten Studie in öffentlichen Gebäuden nachgewiesen wurde, die dort lieber nicht sein sollte.

Eine Gesellschaft ohne Kunststoffe ist für viele Menschen nur schwer vorstellbar. Kunststoffe sind inzwischen zu einem integralen Bestandteil unserer Zivilisation geworden. Seien es der Fernseher, das Auto, Textilien, Joghurtbecher, die Lunchbox oder Stifte, Kunststoffe sind ein wesentlicher Bestandteil all dieser und anderer alltäglicher Gegenstände.

Der Preis der dafür gezahlt wird, sind die oftmals erst viele Jahrzehnte später auftauchenden oder erkennbaren Probleme, die diese chemischen Stoffe am menschlichen Organismus hervorrufen.

Nun ist in der BUND-Untersuchung ein deutlich zu hoher Bisphenol-A-Wert an den Kindertagesstätten in Deutschland nachgewiesen worden. Ein Grund für Eltern, in Panik zu verfallen, ist dies aber nicht. Das Ergebnis ist aber ein Anlass, sich fundamentale Gedanken über das Wesen unserer Gesellschaft zu stellen und zu fragen, was wir uns und unseren Kindern teilweise aufgrund von Unwissenheit und teils aus Fahrlässigkeit an Umweltbelastungen zumuten.

Mehr Sensibilität und Umsicht ist gefragt - nicht nur bei den Kommunen hinsichtlich der Stoffe, die für den Bau und die Einrichtung von öffentlichen Gebäuden genutzt werden, sondern auch bei jedem Bürger. Wer sein Kind etwa mit Gummistiefeln und Plastikturnschuhen ausstattet oder ihm das neueste Spielzeug aus Kunststoff schenkt, der sollte zweimal überlegen, ob er mit dem Finger auf die Kommunen zeigen darf und sich in der Position befindet, Forderungen zu stellen. Achtsamkeit und Umsicht sind auch zu Hause notwendig. Das vergessen viele Bürger aber nur zu gerne.