Die schwächelnde Konjunktur macht sich auch im Landkreis Stade bemerkbar. Die IHK sieht eine Trendwende.

Stade. Die Unternehmer im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Stade vermelden für das zweite Jahresquartal eine weiterhin gute Geschäftslage. Die Zukunftsaussichten sehen viele Unternehmer dagegen nicht sonderlich positiv. Die gegenwärtig bundesweit abnehmende Konjunktur macht sich damit auch im Elbe-Weser-Dreieck bemerkbar.

Obgleich sich die aktuelle Situation laut der IHK branchenübergreifend leicht verbessert habe, würden die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate eine Trendwende andeuten, auch weil die Zahl der Auftragseingänge zuletzt abgenommen habe. 41 Prozent aller Unternehmer schätzen laut der aktuellen Konjunkturumfrage ihre Geschäftslage als gut ein, jedes zweite Unternehmen gab an, mit seiner derzeitigen wirtschaftlichen Situation zufrieden zu sein. Lediglich sieben Prozent der Unternehmer vermeldeten eine schlechte Geschäftslage. "Vor allem das produzierende Gewerbe, also die Industrie- und Bauwirtschaft, haben über eine bessere Geschäftssituation berichtet", so IHK-Konjunkturexpertin Raquel Meyer. Aber auch der Groß- und Einzelhandel und auch die Dienstleistungsbranche seien mit ihrer Geschäftslage sehr zufrieden.

Die Zahl der Optimisten hat laut der IHK-Umfrage im Vergleich zum ersten Jahresquartal von 35 auf 24 Prozent abgenommen, diese Entwicklung wird von der IHK aber noch nicht als dramatisch angesehen. Etwa jedes vierte Unternehmen im Elbe-Weser-Raum, 24 Prozent, erwartet eine sich weiter verbessernde Geschäftslage, der Großteil der Unternehmer, knapp zwei Drittel, geht von einer unveränderten Geschäftslage für die kommenden zwölf Monate aus. Jedes zehnte Unternehmen, 11 Prozent aller befragten Firmen, glaubt, dass ich seine wirtschaftliche Situation künftig verschlechtern wird. Vor allem Industrie, Handel und Dienstleister gehen von einer sich verschlechternden Situation aus. Die regionale Bauwirtschaft blickt dagegen - entgegen dem Bundestrend - positiv in die Zukunft.

Als Ursachen für die leicht gedämpfte Stimmung wurden in der Konjunkturumfrage vor allem die steigenden Kosten im Energiesektor ausgemacht sowie steigende Preise für Rohstoffe. Auch eine mögliche Verunsicherung der Konsumenten aufgrund der Schuldenkrise wird als Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung genannt.

Positiv wird die Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes beurteilt. Obgleich die Arbeitslosenquote in den vergangenen Monaten leicht gestiegen ist, werde sich der Arbeitsmarkt laut der IHK-Umfrage wohl weiter gut entwickeln, da lediglich fünf Prozent aller befragten Unternehmer angekündigt haben, Arbeitsplätze abbauen zu wollen. 77 Prozent der Unternehmer wollen ihre Beschäftigten halten und 18 Prozent aller befragten Firmen kündigten an, dass sie in den kommenden zwölf Monaten weiteres Personal einstellen wollen. "Im Vergleich zum Vorjahr sind diese Beschäftigungspläne deutlich positiver", so Raquel Meyer. Der Fachkräftemangel hinterlasse bei den Beschäftigungsabsichten inzwischen seine Spuren. Firmen würden daher stärker darauf achten, das Know-how in ihrem Unternehmen zu sichern.