Im Fall des doppelten Kindermordes in Hammah steht eine Anklage bevor. Experten haben jetzt den psychischen Zustand der 41-Jährigen untersucht.

Hammah. Die fünfjährige Maria und die dreijährige Odilie haben furchtbar gelitten, bevor sie unter den Händen ihrer Mutter, Carolin H., starben. Sie hatte ihre kleinen Mädchen zunächst gewürgt und anschließend mit einem Küchenmesser mehrfach zugestochen. Die Tat ereignete sich in der Nacht vom 3. zu. 4. Juni in Hammah bei Stade, im Wohngebiet "Im Ring".

Jetzt haben Experten den psychischen Zustand der 41-Jährigen untersucht. Sobald das Gutachten zu ihrer Schuldfähigkeit vorliege, werde die Staatsanwaltschaft Stade, voraussichtlich im September, Anklage erheben oder die Unterbringung in einer Psychiatrie beantragen, so Burkhard Vonnahme, Sprecher der Stader Staatsanwaltschaft. "Die Schwurgerichtskammer am Stader Landgericht wird in jedem Fall entscheiden, ob die Frau, die die Tat bislang einräumt, tatsächlich strafrechtlich verurteilt werden kann", sagt Vonnahme.

Die Ausführung der Tat und das äußere Erscheinungsbild der Frau habe bei ihrer Festnahme auf einen schweren psychischen Defekt schließen lassen, sagte Kai Thomas Breas, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade nach der ersten Befragung. "Die Mutter gab an, dass sie in der Mordnacht aufgewacht sei und eine innere Stimme ihr befohlen habe, die Kinder zu töten", sagt der Staatsanwalt.

Die Frau war auf Antrag der Staatsanwaltschaft und nach Beschluss des Amtsgerichts Stade in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert worden. Carolin H. war wegen Verfolgungswahns, Depressionen und Angstzuständen schon vor der Tötung ihrer Kinder in Behandlung.