Für das Jahr 2013 rechnen die Behörden aber mit deutlich weniger Schulanfängern als bisher. Althusmann: “Problem mit Schulaufällen ist bekannt“.

Stade. Insgesamt 2108 Kinder werden mit dem Beginn des neuen Schuljahres erstmals die 44 Allgemeinbildenden Schulen im Landkreis Stade besuchen. Das teilt Joachim Schwebe mit. Er ist zuständiger schulfachlicher Dezernent bei der Stader Außenstelle der Landesschulbehörde Niedersachsen. "Damit sind fast exakt ein Viertel der insgesamt 8096 beschulten Grundschulkinder in diesem Jahr Schulanfänger", so Schwebe.

In Niedersachsen werden mit Ende der Sommerferien insgesamt 75.700 Kinder erstmals den Weg zur Grundschule und 2500 den Weg zur Förderschule antreten. Das sind 6908 weniger als 2006, als 85.108 Kinder zum neuen Schuljahr an den allgemeinbildenden und den Förderschulen angemeldet wurden. Aufgrund des demografischen Wandels werden für 2013 nur noch 69.700 Erstklässler in Niedersachsen erwartet. Laut dem Niedersächsischen Kultusministerium werden dieses Jahr 901.550 Kinder und Jugendliche die Landesschulen besuchen.

Die Zahl der an den vier Förderschulen des Landkreises angemeldeten Schüler sei laut Schwebe weiter rückläufig. "Das liegt daran, dass mit der Umsetzung des regionalen Integrationskonzepts weniger Bedarf an speziellen Förderschulplätzen besteht", so Schwebe. Das regionale Integrationskonzept sieht vor, dass Kinder mit Lernproblemen in normalen Schulen mit unterrichtet werden und dort eine gezielte Förderung erhalten.

Im Landkreis beginnen mit Schuljahresbeginn 59 zusätzliche Lehrer ihren Dienst. Damit sei laut dem Kultusministerium gesichert, dass es keine Engpässe in der Lehre geben werde. "Für die Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2011/12 gehen wir davon aus, dass sie an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen landesweit durchschnittlich bei etwas mehr als 101 Prozent liegen wird", sagt Kultusminister Bernd Althusmann. Dieser Wert läge leicht über dem Niveau der beiden vorigen Schuljahre, als die Unterrichtsversorgung offiziell bei 102 Prozent lag.

Der Kreiselternrat Stade bezweifelt den Wert der Zahlen. "Wir haben in unseren Umfragen in der Vergangenheit einen Lehrermangel festgestellt", sagt Anette Kinski vom Kreiselternrat Stade. "Das Kultusministerium kommt zu ganz anderen Zahlen als wir, weil dort die zu besetzenden Planstellen mit denen der offiziell besetzten Stellen gegengerechnet wird. Wir schauen dagegen, wie viele Lehrer tatsächlich in der Schule arbeiten können", so Kinski. Wenn eine Lehrkraft etwa wegen Mutterschutzes oder einer Dauererkrankung ausfalle, so spiegele sich dies nicht in den Zahlen Ministeriums wieder.

Laut Althusmann sei dieses Problem sehr wohl bekannt. Auch wenn die Unterrichtsversorgung rechnerisch hoch sei, könne es in Einzelfällen zu Unterrichtsausfällen kommen.