Selbst Einheimische bekennen: Stele? Wo? Tatsächlich dort? Die Erklärung für dieses kollektive Achselzucken ist einfach.

Wer über die Brücke beim Sperrwerk fährt, schaut nach links auf die Elbe, weil dort die maritimen Sehenswürdigkeiten in ständig neuen Bildern faszinieren.

Vielleicht, wenn die Lüheklappbrücke lange geöffnet ist, und der Verkehr eine Weile ruht, wandert dieser oder jener Blick auch in Richtung Sperrwerk und Stele. Man muss als Autofahrer aber auch dann punktgenau in der optischen Achse zum Kunstwerk stehen.

Dass dieses Kunstwerk und der Künstler bisher so wenig öffentliche Aufmerksamkeit bekamen und erst jetzt mit drohendem Abriss interessant werden, mag auch daran liegen, dass es an der Nordwestflanke des Sperrwerkshauses nicht gerade publikumswirksam positioniert war.

Zu Unrecht, wie die Mitglieder des Fördervereins Lühe-Aue feststellen werden, wenn das Betonbild einen neuen Standort bekommt.

Der sollte folgerichtig nahe der Elbe, Lühe und nahe dem Sperrwerk gefunden werden. Auch wenn es keinen materiellen Nutzen verspricht, so sollten doch auch die Kommunalpolitiker der Samtgemeinde Lühe und der Einheitsgemeinde Jork den Verein in seinem Vorhaben unterstützen.

Die Stele von Professor Heinz Meyer-Bruck ist zeitgenössische Kunst am Bau, technisch interessant umgesetzt und dazu mit einer Aussage, die im Alten Land unvergessen bleiben sollte. Künstler und Werk sollten einen würdigen Platz bekommen, damit die Flut und deren Opfer nicht ganz und gar vergessen werden.