Gerichtsmediziner werden nun nähere Umstände des Mordes an Käthe H. untersuchen

Nindorf/Apensen/Stade. Am Freitagabend, genau eine Woche nach dem grausamen Mord an der Rentnerin Käthe H. aus Nindorf in der Samtgemeinde Apensen, hat ein Jogger die noch fehlenden Köperteile des vom Täter zerstückelten Leichnams der 79-jährigen Nindorferin gefunden.

Der 48-jährige Apensener war auf einem Laufweg in der Feldmark in Richtung Kammerbusch unterwegs und entdeckte dort an einem Maisfeld eine Brandstelle. Beamte der Polizeistation Harsefeld sicherten gemeinsam mit Ermittlern den Fundort, bis ein Bestatter die Körperteile bergen konnte. Sie werden zur abschließenden Untersuchung ins rechtsmedizinische Institut nach Hamburg überführt. Mit diesem Fund sei der Leichnam der Rentnerin nun wieder vollständig, weitere Körperteile werden nicht vermisst, so Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach.

Der Ehemann des Opfers, der 78-jährige Otto H., steht im dringenden Tatverdacht, seine Frau am 5. August im gemeinsamen Einfamilienhaus getötet und anschließend zerstückelt haben. Die Körperteile des Opfers soll er danach an mehreren Feldwegen, an Waldrändern und an einer Kiesgrube in Plastiktüten verpackt und im Umkreis von etwa fünf Kilometern um Nindorf verteilt und angezündet haben.

Der tatverdächtige Rentner, ein ehemaliges SPD-Ratsmitglied der Gemeinde Beckdorf, geriet sehr schnell ins Blickfeld der Stader Ermittler. Otto H. wurde knapp zwei Tage nach dem Mord in seinem Haus festgenommen.

Der genaue Zeitpunkt, wann er seine Frau getötet haben soll, steht noch nicht fest. "Er muss von den Gerichtsmedizinern in Hamburg anhand der Brandspuren an den Leichenteilen noch rekonstruiert werden", sagt Rainer Bohmbach.

Dem Amtsgericht Stade reichten die von der Polizei festgestellten Indizien, die auf eine Tötung des Opfers im gemeinsamen Einfamilienhaus hindeuten, aus, um einen Haftbefehl wegen Verdacht des Mordes zu erlassen. Otto H. sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Stader Staatsanwaltschaft bereitet gegen den Rentner eine Anklage wegen Mordes vor.

Gegen den Nindorfer waren bereits vor dem Mord diverse Anzeigen erstattet worden, so Polizeisprecher Bohmbach, unter anderem wegen Anpöbelns von Kindern, Hausfriedensbruchs und Tätlichkeiten.