Hamburger Behörden sollen Gutachten zur Elbvertiefung verschwiegen haben. Ulrich Hemke fordert eine Reaktion von Michael Roesberg.

Stade. Der Stader Grünen-Kreistagsabgeordnete Ulrich Hemke fordert eine rasche Reaktion von Landrat Michael Roesberg auf die Nachricht, dass der Hamburger Senat kritische Gutachten zur geplanten Elbvertiefung verheimlicht haben soll.

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte am Sonntag vorab berichtet, dass die Hamburger Wirtschaftsbehörde sowie die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord (WSD) der EU-Kommission zur Elbvertiefung offenbar wichtige Gutachten vorenthalten würden. Die Behörden dementierten dies. "Der Vorwurf, wir hätten Gutachten unterschlagen, ist nachweisbar falsch", sagte die Sprecherin der Wirtschaftsbehörde, Susanne Meinecke am Montag.

Laut "Spiegel" soll es sich um eine Untersuchung des bei Stade ansässigen Chemieunternehmens Dow sowie mehrere Einwendungen der Gemeinde Jork über den Anstieg der Salzkonzentration der Elbe aufgrund der Vertiefung der Fahrrinne handeln.

Dem bei der EU vorgelegten Behördenpapier zufolge sei mit einer Verschiebung der salzhaltigen Brackwasserzone um 1000 bis 1900 Meter landeinwärts zu rechnen. Dass diese Prognose fragwürdig sei, soll der Hamburger Wirtschaftsbehörde und der Wasser- und Schifffahrtsdirektion dem Spiegel-Bericht zufolge aber bereits im Mai 2007 mitgeteilt worden sein. (fms)