Ortszentrum wird für 370.000 Euro umgebaut. Neuer Verkehrskreisel soll im November fertig sein. Wichtigste Maßnahme die neue Ampelkreuzung.

Harsefeld. Die Autofahrer müssen sich in Harsefeld in den kommenden Monaten auf neue Straßenführungen einstellen. Nachdem die Samtgemeinde und der Landkreis mit dem Bau der Umgehungsstraße K26n begonnen haben, kann nun der Umbau des Ortszentrums beginnen. Die wichtigste Maßnahme wird hierbei der Umbau der zentralen Ampelkreuzung sein. Das Verkehrsnadelöhr soll einem modernen Kreisverkehr weichen. Dafür muss der Verkehr im Zentrum mehrfach umgeleitet werden.

Samtgemeindebürgermeister Rainer Schlichtmann ist mit dem Fortschritt der Infrastrukturprojekte in Harsefeld zufrieden. "Wir haben mit den bisherigen Maßnahmen gute Erfahrungen gemacht, die diversen Projekte sind nach Plan verlaufen", sagt Schlichtmann. Die 14-tägige Vollsperrung der Griemshorster Straße bis noch vor wenigen Tagen sei etwa problemlos verlaufen.

Den Umbau des Zentrums müsse die Verwaltung nun aber dringend angehen, denn das Zeitfenster für eine finanzielle Förderung über das Städtebauprogramm wird knapp - das Programm läuft Ende des Jahres aus. Ursprünglich wollte die Verwaltung den Umbau der Kreuzung und die Umgestaltung der Marktstraße in einem Schritt umsetzen, das sei aber technisch nicht machbar gewesen. Somit werde nun der Kreisel vorgezogen, die Marktstraße soll dann im kommenden Jahr zu einer verkehrsberuhigten Straße umgebaut werden.

Die Kosten für den neuen Verkehrskreisel an der Kreuzung Marktstraße, Griemshorster Straße, Herrenstraße und Friedrich-Huth-Straße werden mit 370.000 Euro veranschlagt, der Bauauftrag hierfür wurde vergangene Woche vom Verwaltungsausschuss vergeben. "Das größte Problem für den Bau des Kreisels besteht in dem begrenzten Platz, der zur Verfügung steht", sagt Rolf Rudorffer vom Horneburger Ingenieurbüro Galla & Partner. Ein großer Verkehrskreisel wie bei der Freiburger Straße in Stade sei in Harsefelds Zentrum nicht unterzubringen.

+++ Kommentar: Die Harsefelder dürfen sich freuen +++

"Wir können dort nur mit zwölf Metern Durchmesser bauen", sagt der Ingenieur. Das bedeutet, dass der Kern des Kreisels nicht mit Grünfläche versehen wird, sondern zweifarbig aufwendig gepflastert wird. "Der Kreisel wird von Lastwagen und Bussen überfahren werden müssen, ansonsten würden die nicht herum kommen", sagt Rudorffer. Daher müsse der Kreisel besonders robust sein. "Wir haben auch mit kleineren Kreiseln gute Erfahrungen gemacht. Daher ist zu erwarten, dass die neue Lösung das Abbiegen künftig leichter machen wird und sich die Staus im Ortszentrum dann auflösen werden", sagt Schlichtmann.

Von Mittwoch, 3. August, an werden die Umleitungsstrecken für die Baumaßnahme ausgeschildert, am Montag, 8. August, rücken dann die Bagger an. Bis zum 12. August wird die Herrenstraße für den Verkehr gesperrt und der Fahrbahnteiler entfernt. Fußgänger können weiter den Weg passieren. Von Montag, 15. August, bis Freitag, 14. Oktober, also 45 Tage lang, werden die Marktstraße und auch die Griemshorster Straße gesperrt. Dann werden die Wasser- und Gasleitungen verlegt.

Die größte Herausforderung bestehe aber darin, die 5000 Telefonanschlüsse, die dort verlaufen, zu retten. "Dort liegt der Hauptknotenpunkt der Telekom", sagt der Ingenieur. Wenn die Kabelstränge geborgen sind, kann mit dem Bau der Südseite des Kreisels begonnen und Marktstraße und Griemshorster Straße umgebaut werden. Die Marktstraße wird dabei verengt, die Griemshorster Straße, die auf eine Nutzlast von 7,5 Tonnen beschränkt wird, soll eine schmalere Einfahrt erhalten. Von Montag, 17. Oktober, bis Freitag 11. November, werden die Friedrich-Huth-Straße und die Herrenstraße für 20 Tage vollständig gesperrt, um die zweite Hälfte des Kreisels fertigzustellen. "Wenn das Wetter mitspielt, werden wir vor schon dem 11. November fertig werden", sagt Rudorffer.