Bürgerinitiative geht von Zusatzkosten in Milliardenhöhe aus

Stade/Appeln. Die Bürgerinitiative Eisenbahn statt Autobahn (ESA) hat sich mit einem offenen Brief an die Präsidentin des niedersächsischen Landtags und Vorsitzende des Parlamentarischen Beirats des Fördervereins Pro A 22, Astrid Vockert (CDU), gewendet. Die Bürgerinitiative wirft der Schiffdorferin vor, den Bürgern falsche Zahlen hinsichtlich der Kosten für die Küstenautobahn A 20/22 präsentiert zu haben. Die Bürgerinitiative hatte Ende Juni eine Studie vorgelegt, in der nachgewiesen werden sollte, dass die Küstenautobahn nicht gebraucht werde und finanziell nicht zu rechtfertigen sei. Vockert hatte diese Studie als "auf Sand gebaut" bezeichnet.

BI-Sprecher Manfred Schuster wirft Vockert nun vor, gerade hinsichtlich der Kosten für das Teilstück Drochtersen-Westerstede falsche Zahlen zu nennen. Diese lägen laut der CDU-Politikerin bei 1,2 Milliarden Euro.

Der Wirtschaftsrat der CDU habe bereits im Jahr 2007 die tatsächlichen Kosten für die Autobahn ermitteln lassen. Diese lägen pro Kilometer bei 26,8 Millionen Euro. Bei einer angenommenen Preissteigerung von 1,5 Prozent pro Jahr würde der Abschnitt laut der BI bis 2015 ohne Elbquerung und ohne autobahntaugliche Weserquerung mehr als vier Milliarden Euro kosten, und damit deutlich mehr, als von Vockert behauptet.