Politiker befürworten den Umbau des Dorfgemeinschaftshauses und den Anbau für die Freiwillige Feuerwehr für insgesamt 640.000 Euro.

Helmste. Hauke Lengsfeld atmet tief durch. Der Helmster wirkt erleichtert. Ein wichtiger Schritt in Richtung des aufwendigen Umbaus des Dorfgemeinschaftshauses in Helmste ist gemacht. Am Dienstagabend haben drei Fachausschüsse aus der Samtgemeinde Fredenbeck und der Gemeinde Deinste dem Projekt zugestimmt. Die Pläne der Bürger waren überzeugend.

Es geht um das Dorfgemeinschaftshaus an der Schulstraße. Das Gebäude soll erweitert werden, ein Mehrgenerationenhaus entstehen. "Es soll zu einem zentralen Anlaufpunkt für alle Helmster werden", sagt Hauke Lengsfeld. Er hat in einer gemeinsamen Sitzung des Bau- und Wegeausschusses der Samtgemeinde Fredenbeck, des Bau- und Wegeausschusses der Gemeinde Deinste sowie des Feuerschutzausschusses der Samtgemeinde ein Nutzungskonzept vorgestellt. Dieses Konzept haben die Helmster Bürger erarbeitet.

Ziel ist es, Fördermittel aus dem Programm "Dorferneuerung" zu generieren, in das die Gemeinde Deinste aufgenommen wurde. Derzeit wird das Helmster Dorfgemeinschaftshaus von unterschiedlichen Vereinen und Verbänden genutzt. Bis vor etwa vier Jahrzehnten war das Gebäude als Schule im Gebrauch. Am 24. Juli 1971 zog dort die Freiwillige Feuerwehr Helmste ein. Später zog auch die örtliche Schießsportgemeinschaft mit in das Gebäude. Im Jahr 1978 bauten Mitlieder der Freiwilligen Feuerwehr und viele Bürger einen Luftgewehrschießstand an das Gebäude an. Mittlerweile ist das Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshaus an seine räumlichen Grenzen gestoßen. Die Feuerwehrleute müssen sich direkt hinter dem Löschfahrzeug (LF 8) umziehen, die Koordination der Gruppen, die das Dorfgemeinschaftshaus nutzen wollen, wird immer schwieriger.

Deshalb soll nun gebaut werden. Alle betroffenen Vereine und Verbände wie die Feuerwehr, der Heimatverein, die Schießsportgemeinschaft wurden in die Planungen einbezogen, alle Wünsche und Forderungen diskutiert und abgewogen. Das Ergebnis ist ein Kompromiss, mit dem alle Beteiligten leben können. Diesen haben Hauke Lengsfeld und Eric Klintworth jetzt stellvertretend den Politikern in den zuständigen Fachausschüssen auf Gemeinde- und Samtgemeindeebene vorgestellt.

Zunächst solle der Schießstand abgerissen werden. Dieser sei sowohl statisch als auch energetisch nicht mehr zeitgemäß und für eine Förderung nicht ausreichend, sagt Zimmereimeister Klintworth. Nach den Plänen entsteht im Erdgeschoss nicht nur ein neuer Schießstand, sondern auch eine Fahrzeughalle für die Feuerwehr, ein Umkleideraum samt mehrerer Duschen und WC und ein Geräteraum.

Im Obergeschoss entstehen mehrere Räume, die sowohl von Feuerwehr, der Allgemeinheit und dem Heimatverein genutzt werden sollen. Vor allem der Heimatverein benötigt Platz. Es werden vor allem ein Ausstellungsraum sowie eine Bibliothek und ein Archiv benötigt. Der neue Schießstand und der alte Klassenraum sollen künftig auch gemeinsam als großer Veranstaltungsraum genutzt werden können. Dort wo jetzt das Feuerwehrfahrzeug steht, soll ein Jugendraum eingerichtet werden. Derzeit fehle in Helmste ein Aufenthaltsort für Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren, sagt Hauke Lengsfeld vom Helmster Planungsausschuss.

Weil Kinder und Jugendliche am besten wissen, was sie sich wünschen, wurden sie in die Planungen einbezogen. Anfang dieses Monats kamen 28 Kinder und Jugendliche und haben aufgeschrieben, was sie sich in Helmste wünschen. Dazu gehört neben einer Sitzecke, einer Teeküche und einem Tischkicker beispielsweise eine Musikanlage sowie ein Beamer plus Leinwand oder ein Fernseher. "Klar ist, dass der Jugendraum nur unter Aufsicht genutzt werden kann", sagt Lengsfeld.

Die Gestaltung des Raumes werden die Helmster in Eigenleistung erbringen. Das gilt ebenfalls für den kompletten Innenausbau aller neuen Räume. Die Planer haben versucht, das Projekt so kostengünstig wie möglich zu entwickeln. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei 640.000 Euro. Die Samtgemeinde Fredenbeck hat im Haushalt bereits 320.000 Euro für den Anbau des Feuerwehrhauses vorgesehen.

Dieser Betrag ist bislang mit einem Sperrvermerk versehen. Sowohl der Feuerschutzausschuss als auch der Bau- und Wegeausschuss haben jetzt einstimmig den Plänen für den Anbau des Feuerwehrhauses zugestimmt und empfohlen den Sperrvermerk aufzuheben. Die Samtgemeindeverwaltung erwartet, dass diese 320.000 Euro im Rahmen der Dorferneuerung mit 100.000 Euro bezuschusst werden.

Die Gemeinde Deinste hat für den Umbau des Gemeindehauses 320.000 Euro eingeplant und erwartet ebenfalls eine Förderung von 100.000 Euro. Auch der Deinster Bau- und Wegeausschuss hat den Plänen einstimmig zugestimmt und empfohlen den Sperrvermerk aufzuheben.

Deinstes Bürgermeisterin Marianne Wiebusch, die ebenfalls in Helmste wohnt, ist erleichtert, dass die Planungen für das Großprojekt so weit fortgeschritten sind und auch bislang politische Mehrheiten hat. "Es war ein holpriger Weg mit einigen Umwegen, aber wir haben das Ziel nie aus den Augen verloren", sagt Wiebusch.

Die Planungen der Helmster Bürger waren so konkret und durchdacht, dass die Politiker nur wenig zu kritisieren hatten. Böse finanzielle Überraschungen werde es in der Bauphase nicht geben, sagt der Helmster Günter Holst, der beruflich Bauleiter ist und bei den Planungen beteiligt war.