Stade/Buxtehude. Der Landkreis Stade steuert auf eine Rekordverschuldung von 200 Millionen Euro zu. In diesem Jahr werden vermutlich 8,9 Millionen Euro mehr Schulden gemacht. Dennoch wurde in der Kreisverwaltung in den vergangenen Jahren ordnungsgemäß und wirtschaftlich gearbeitet. Das hat zumindest eine externe Überprüfung ergeben.

Die Niedersächsische Kommunalprüfungsanstalt (NKPA) hat die Haushaltswirtschaft und die Organisation des Landkreises Stade in den Haushaltsjahren 2005 bis 2007 unter die Lupe genommen. Schwerpunkte der Prüfung waren die Bereiche Haushalts- und Finanzwirtschaft, Verwaltungssteuerung, Personalwesen und Schulwesen. Ergebnis der überörtlichen Prüfung ist, dass das Haushalts- und Kassenwesen beim Landkreis Stade insgesamt ordnungsgemäß und wirtschaftlich geführt wurde. Das teilte die Stader Kreisverwaltung jetzt mit.

Dass die finanziellen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Landkreises angespannt sind, ist bekannt. Allerdings betont die NKPA in ihrem Abschlussbericht, dass der Verschuldung gerade im Prüfungszeitraum erhebliche Investitionen in die Schulinfrastruktur und den Straßenbau gegenübergestanden haben. Dieses Investitionsniveau werde nach Ansicht der Prüfer auch in den kommenden Jahren aufgrund von nicht beeinflussbarem Handlungsbedarf hoch bleiben.

Nur so werde es möglich sein, auf die künftigen Anforderungen, etwa aufgrund der demografischen Entwicklung und der Veränderung der Schullandschaft, reagieren zu können sowie bei den Verwaltungsgebäuden Brandschutz und Barrierefreiheit zu gewährleisten. Bescheinigt werden der Kreisverwaltung unter anderem eine schlanke und wirtschaftliche Dezernats- und Ämterstruktur, darüber hinaus eine erkennbar zurückhaltende Personalpolitik.

Dennoch bleibt der Landkreis im Rahmen der Haushaltskonsolidierung aufgefordert, Verwaltungsabläufe kritisch zu hinterfragen und zu optimieren, Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit verstärkt zu nutzen und weiterhin strenge Maßstäbe bei der Stellenbesetzung anzulegen.

Im Vergleich mit anderen Kommunen hat die NKPA positiv herausgestellt, dass die Quote der jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Landkreis Stade relativ hoch ist. Mit Blick auf den sich zuspitzenden Fachkräftemangel dürfe die Kreisverwaltung trotzdem nicht nachlassen, weiterhin bedarfsgerecht Nachwuchskräfte auszubilden.

Die NKPA wurde am 1. Januar 2005 als Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Braunschweig gegründet. Zum 1. Januar dieses Jahres gingen ihre Aufgaben auf den Präsidenten des Niedersächsischen Landesrechnungshofs über.