Auch Bürger wollen sitzen

Stader Rat beschließt Übergabe des Jugendamts an den Kreis

Hamburger Abendblatt 6. JuliAm Dienstag fand im alten Rathaus an der Hökerstraße die letzte Sitzung des Stader Stadtrates vor Beginn der Sommerpause statt. Themen waren unter anderem die Erhaltung des Kreiswehersatzamtes und dessen Umwandlung in ein "Berufsberatungszentrum Bundeswehr" sowie die Abgabe des städtischen Jugendamtes an den Landkreis. Es gab viele Diskussionspunkte und ausgiebige Beratungen.

Der Vorstand der Jungen Union des Stadtverbandes Stade, dem ich als Geschäftsführerin angehöre, hatte sich entschlossen, dieser Sitzung beizuwohnen. Wer Politik selber machen will, muss sich angucken, wie es geht. Leider mussten wir das fast die ganze Sitzung über stehend tun, da mit 22 Sitzgelegenheiten nicht ausreichend für die vielen Zuschauer zur Verfügung standen. Nun bin ich noch nicht so alt, als dass ich nicht stehen könnte, aber dennoch, ist so etwas schon peinlich und anstrengend, zumal auch der Platz für die Stehplätze begrenzt war.

Wie oft wird in Deutschland auf allen Ebenen über Politikverdrossenheit gesprochen, ein Wort, das ich persönlich nicht mehr hören kann? Und wenn sich Menschen dafür interessieren, müssen sie als "Belohnung" gutes Stehvermögen unter Beweis stellen. Ja, ich denke, dass so etwas einen schlechten Eindruck hinterlässt, den insbesondere der Stader Rat leicht vermeiden könnte, da durchaus größere Räumlichkeiten, wie zum Beispiel der Königsmarckssaal zur Verfügung stünden. Mein Wunsch an den Stadtrat für die Zeit nach der Sommerpause: Lassen Sie uns sitzen!

Angela Maas, Junge Union Stade

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