Ehrenbürgermeister Helmut Barwig vermutet, dass reine Geldgier hinter der Tat steckt

Krautsand. Nachdem Unbekannte versucht hatten, die fast lebensgroße Bronzestatue des ehemaligen Deichgrafen Helmut Barwig vom Deich am Anleger der Elbinsel Krautsand zu entwenden, tappt die Polizei Drochtersen weiter im Dunkeln. Noch immer fehlt jede Spur von den Tätern. In der Nacht zu Freitag hatten der oder die Täter versucht, die massive fast 200 Kilogramm schwere Statue mit einem Auto vom Sockel zu reißen.

Dieser Versuch misslang allerdings. Die Statue brach nicht vollends ab, sondern knickte lediglich oberhalb der Füße ab. Erste Zeugen hatten angegeben, um 3.11 Uhr verdächtige Geräusche gehört zu haben, die möglicherweise von den Tätern stammen könnten. Die Polizei Drochtersen sucht noch immer nach weiteren Zeugen. Hinweise nehmen die Beamten unter der Telefonnummer 04143/91 18 80 entgegen.

Helmut Barwig, der für die von Bildhauer Carsten Eggers geschaffene Statue selbst Modell gestanden hatte, wurde von seinem Nachfolger, Oberdeichgraf Gunter Armonat, über die Tat informiert. Barwig vermutet, die Täter wollten die Bronzestatue zu Geld machen. Deshalb nehme er diesen Anschlag auch nicht persönlich. "Ich habe doch keinem etwas getan. Das war reine Geldgier", sagt Barwig.

Obwohl er persönlich keinen Schaden hatte, ärgert sich Barwig über den fehlenden Respekt vor fremden Eigentum. Schließlich bauten Unbekannte auch immer wieder Teile von Dächern oder Rohre ab, um an das Kupfer zu kommen. "Das scheint in Mode gekommen zu sein. Ehrlichkeit ist heute keine Tugend mehr", sagt der ehemalige Stader Landrat und Ehrenbürgermeister von Drochtersen.