In Fischbek soll in diesem Jahr auf die Beschwerden der Anwohner Rücksicht genommen werden

Harburg. Streitpunkt Schützenfest: Die Fischbeker Schützen müssen in diesem Jahr um ihr Fest, das traditionell am ersten Juliwochenende und am Montag stattfindet, bangen, da die Verwaltung neue Festzeiten vorgegeben hat.

Und wenn an den tollen Tagen im Vereinsleben der Fischbeker Schießsportler bis 22 Uhr und am Sonnabend immerhin bis 24 Uhr gefeiert werden darf, finden die Schützen keine Schausteller und Gastronomen. Anwohner hatten sich zuvor massiv über Lärm und alkoholbedingte Ausschreitungen beschwert. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Matthias Czech hatte nun Nachbarn und Vereinsmitglieder zur Diskussionsrunde in sein Abgeordnetenbüro an der Cuxhavener Straße geladen. Etwa 20 Besucher, davon sieben Anwohner, sind gekommen. Schon seit 16 Jahren ist Jan Wichern, 28, Mitglied im Fischbeker Schützenverein. Und seit 16 Jahren gehört für ihn das Schützenfest am Rostweg zu den Höhepunkten im Vereinsleben.

"Es wäre schade, wenn die Party nicht stattfindet, alle haben immer so viel Spaß, und es ist für uns eine wichtige Tradition", sagt er. Ein Schützenkamerad sagt, dass andere Schützenvereine, wie etwa Hausbruch, sogar eine Open-Air-Disko anbieten dürfen. "Da sagt die Verwaltung auch nichts, nur wir werden eingeschränkt", sagt der Schießsportler aufgebracht.

Von der Kritik lässt sich Erwin Bauer, der in der Nähe des Festplatzes wohnt, nicht einschüchtern. "Es geht ja nicht nur um den Lärm, der auch manchmal nervig ist, es geht auch um einige Gäste, die unter Alkoholeinfluss ausrasten, sich in den Gärten erleichtern und einfach unangenehm sind."

Einige Schützen berichteten daraufhin, dass es diese Problematik nicht nur zum Fest gebe. "Jugendliche treffen sich bei den Bänken am Park, trinken Alkohol und sind laut. Das muss man auch mal sehen", sagt eine Anwesende. Und dann seien da noch viele unverantwortliche Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge beim Spaziergang über den Festplatz nicht wegmachen. "Ich habe noch nie gehört, dass sich die Anwohner darüber lauthals beim Amt beschweren", so eine Schießsportlerin.

Willi Zubin, ein weiterer Nachbar, stören die Geräusche des Autoscooters. "Das könnte man doch vielleicht ausschalten. Und vielleicht sollte das Zelt in Richtung B 73 aufgestellt werden, damit wir weniger Lärm abkriegen", schlägt er vor. "Dann beschweren sich wieder andere Leute", sagt Vereinsvorsitzender Detlef Biel.

"Wir wollen keinen Ärger mit den Anwohnern, sondern mit ihnen feiern", sagt er. Dafür seien die Schützen zu Kompromissen bereit. So werden Angestellte einer Security-Firma engagiert werden, die "dafür sorgen, dass sich die Leute anständig benehmen", sagt Biel. Außerdem werde es "das leiseste Schützenfest, das die Leute je erlebt haben". Biel hofft, dass sich die Verwaltung nun doch noch erweichen lässt. "Wir haben nur noch drei Wochen", sagt er. Schützenhilfe erhält er von der CDU. In einem Antrag für die Bezirksversammlung haben sich die Christdemokraten für das Fest stark gemacht.