Ich überlege, eine finanzielle Entschädigung aus Brüssel einzufordern. Das scheint nämlich neuerdings die ganz große Mode in Europa zu sein.

So wie die Landwirte für ihre Mindereinnahmen infolge der aktuellen Marktentwicklung ... pardon, ich meinte natürlich, für die bei ihnen verursachten finanziellen Verluste eine Entschädigung von der EU fordern, verlange ich eine Entschädigung für jene finanziellen Verluste, die mir entstehen, weil mehrere Verlage mein Buch nicht abdrucken wollen. Dabei ist mein Buch anerkanntermaßen ein Kassenknüller - ich weiß es einfach!

Die Geschichte meines Buches ist genial und handelt davon, wie man am sinnvollsten eine fette Kuh melkt, solange sie Milch gibt, und wie man sich dann am besten aus dem Staub macht, bevor man von der Kuh auf die Hörner genommen wird.

Mir wurde von Verlegern gesagt, der Markt würde sich für so etwas derzeit nicht interessieren, ähnlich wie bei mit EHEC-Keimen belasteten Gurken aus Málaga. Ich glaube, dass dies eine grobe Fehleinschätzung des Marktes und zudem eine Diskriminierung meiner literarischen Fähigkeiten ist. Von daher verlange ich nun von Brüssel eine Entschädigung in Höhe von 50 Millionen Euro wegen mir vom europäischen Literaturmarkt versagter, fest einkalkulierter Einnahmen, wie Merchandising, Filmrechte, Hörbücher und Werbeverträge.

Und wenn meine Klage nichts wird, werde ich halt Gurken-Bauer. Dann bekomme ich sicher ganz viel Geld, das mir eigentlich nicht zusteht.