500 Schafe leben derzeit auf dem Elbdeich bei Jork-Wisch. Vor allem Touristen lieben die Tiere

Jork-Wisch. Das Blöken der Lämmer und das Rufen der Mutterschafe ist weithin zu hören. Sie sind eines der beliebtesten Fotomotive der Besucher des Alten Landes. "Das ist der Klassiker: Die Elbe, die großen Schiffe und der Deich mit den Schafen, eine richtige Bilderbuchlandschaft. Das gibt es bei uns nicht zu sehen, deshalb bin ich ganz begeistert", sagt Helga Richter, Urlauberin aus Annaberg-Buchholz im Erzgebirge.

Rund 500 Schafe des Schäfers Heinrich Nau aus Jork-Borstel grasen auf dem Elbdeich der zweiten Altländer Meile bei Jork-Wisch im Auftrag des Deichverbandes. "Die Zweite Meile ist der Elbdeichbereich von der Lühe bis zur Hamburger Grenze bei Cranz", erläutert Friedrich Tönjes. Er ist technischer Berater des Deichverbandes der Zweiten Meile.

Die Schafe halten dabei nicht nur das Deichgras kurz, sondern sie sorgen auch für die wichtige Pflege des Wasserschutzbauwerkes. Die Tiere treten den Deich immer wieder fest, damit seine Stabilität erhalten bleibt.

"Wir haben Schafe der Rassen Merino und Schwarzköpfe sowie die Kreuzung der beiden Rassen", sagt Nicole Scheibe, die ihren Partner, den Schäfer Heinrich Nau, bei seiner Arbeit unterstützt. Im Stall der Schäferei sind noch tragende Mutterschafe, die jetzt noch ihre Lämmer gebären. Wenn die Jungtiere groß und kräftig genug sind, dürfen sie zur Herde auf den Deich. Abends wird die Herde vom Schäfer sowie von zwei Altdeutschen Hütehunden in ein Schutzgatter geleitet und am Morgen kommen die Tiere wieder auf den Deich.

Obwohl es jetzt schon lange sehr trocken sei, fänden die Tiere noch genug Gras, so Heinrich Nau. "Wir haben die Schutznetze weiträumiger gesteckt, damit die Schafe sich auf einer ausreichend großen Weidefläche sattfressen können." Hin und wieder zogen in den vergangenen Tagen dunkle Wolken auf. Aber bis auf wenige Tropfen, die vereinzelt niedergingen, blieb ein ergiebiger Regen aus.