Bundesweit befällt derzeit ein aggressives Virus zahlreiche Computer.

Stade/Buxtehude. Dabei wird der Rechner blockiert und der Nutzer aufgefordert 100 Euro zu zahlen. Mittlerweile sind der Stader Polizei fünf Fälle im Landkreis Stade bekannt. "Aber es gibt sicherlich noch mehr", sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach.

Wer derzeit mit seinem Computer im Internet unterwegs ist, muss noch aufmerksamer sein als sonst. Internetbetrüger haben ein neues schädliches Programm entwickelt, um Geld von ahnungslosen Nutzern zu erpressen. Nach Angaben der Polizei lädt sich das gefährliche Programm automatisch beim Surfen im Internet runter und installiert sich selbstständig auf dem infizierten Computer. Die betroffenen Rechner werden dann von einem Fenster blockiert, in dem unter anderem die Logos vom Bundeskriminalamt, der Bundespolizei und mehreren Softwarefirmen aufgeführt sind.

Der darin erscheinende Text behauptet, dass der Computer an strafbaren Handlungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Verteilen kinderpornografischen Materials sowie dem Versand von E-Mails mit terroristischem Hintergrund beteiligt gewesen sein soll. Deshalb sei der Computer gesperrt worden.

Wegklicken oder schließen können die Opfer das Fenster nicht. Der Computer reagiert auf keinen Befehl mehr. Nur wenn der Internetnutzer innerhalb von 24 Stunden 100 Euro zahlt, werde die Sperre entfernt. Der Betrag solle mit Hilfe des digitalen Bezahldienstes "Ukash" überwiesen werden. Wird der in diesen Fällen geforderte Betrag nicht gezahlt, sollen alle Dateien auf der Festplatte gelöscht werden. "Bisher sind noch keine Fälle bekannt, bei denen Daten gelöscht wurden", sagt Polizeisprecher Bohmbach. Die Stader Polizei rät deshalb die geforderte Summe keinesfalls zu bezahlen. Die deutschen Sicherheitsbehörden arbeiten derzeit an einer Empfehlung für Betroffene.