Von dem, was Heinrich Hellwege einst passierte, können heutige Politiker nur träumen: Obwohl seine Deutsche Partei (DP) bei der Landtagswahl nur zwölf Prozent der Stimmen bekommen hatte, wurde er 1955 zum niedersächsischen Ministerpräsidenten gewählt.

Stade. Der Politiker aus Neuenkirchen im Alten Land war als DP-Vorsitzender seit 1949 Bundesratsminister unter Konrad Adenauer gewesen. Seine politische Karriere hatte er 1946 als Landrat in Stade begonnen. Hellweges erstes Kabinett scheiterte bereits nach zwei Jahren an seiner inneren Zerrissenheit, woraufhin er kurzerhand eine Große Koalition aus DP, CDU und SPD bildete. Doch was führte überhaupt zu der Entscheidung, gerade Hellwege zum Regierungschef zu wählen? Für welche landespolitischen Entscheidungen und Programme steht seine Amtszeit?

Diese Fragen wird der Berliner Politikwissenschaftler Matthias Frederichs in seinem Vortrag "Niedersachsen unter dem Ministerpräsidenten Heinrich Hellwege" beantworten. Dieser findet am Dienstag, 19. April, von 19.30 Uhr an im historischen Rathaus, Hökerstraße 2, statt. Der Vortrag ist der dritte in einer Reihe, die der Geschichts- und Heimatverein in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv, dem Museumsverein und der Hansestadt Stade veranstaltet.